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Lesermeinung: Rechnen statt Schule

„Die Wahl, statt Dirigismus und Protektionismus zu huldigen“ Gerade in diesem Lande, in dem einmal „Jeder nach seiner Façon“ selig werden konnte, mutet der Streit der Politik über die künftigen Schulmodelle seltsam an. Mehr noch geht die Diskussion an den Betroffenen, den Schülern und Eltern, völlig vorbei.

„Die Wahl, statt Dirigismus und Protektionismus zu huldigen“ Gerade in diesem Lande, in dem einmal „Jeder nach seiner Façon“ selig werden konnte, mutet der Streit der Politik über die künftigen Schulmodelle seltsam an. Mehr noch geht die Diskussion an den Betroffenen, den Schülern und Eltern, völlig vorbei. Die Vorschläge reichen von 4+8, 6+6 bis zu einem anachronistischen „keine Bildung für Niemanden“ mit 8 oder 9 plus irgendwas. Statt dogmatischer Zwangsfestlegung auf ein System, das damit von Beginn an nicht allen Bedürfnissen gerecht werden kann – denn Kinder sind glücklicherweise sehr verschieden – sollten Politiker Mut zur Vielfalt der Systeme aufbringen. Erlauben Sie Eltern und Kindern doch die Wahl, statt Dirigismus und Protektionismus zu huldigen. Eine gute Grundschule braucht 4+8 nicht zu fürchten. Aber hier liegt das eigentliche Problem, dem man sich nicht stellen will: Die beständige und bereits Jahre dauernde Unterausstattung unserer Bildungssysteme, insbesondere der Grundschulen, mit adäquaten Personal- und Finanzmitteln. Statt für die Zukunft der Kinder wird auf Nebenschauplätzen um Dogmen gestritten. Ich sage: Zurück auf Los und von vorne angefangen! - oder neudeutsch: „Reset and rebooten!“ Rainer Höfgen. Töplitz, Golm, Potsdam Politisches „Dinner for one“ im Oktober? „Same procedure as every year?“. Der Kultfilm zum Neujahr, „Dinner for one“, der kaum im britischen Raum bekannt ist, gewinnt hier in Deutschland an Bedeutung. Anstatt Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy, Mr. Winterbottom und Sir Toby, sind es die bekannten Politiker, Franz Müntefering, Gerhard Schröder, Angela Merkel und Edmund Stoiber, die sich jetzt an einem gemütlichen Tisch zum Abendessen treffen. Miss Sophie''s Empfehlung wäre: Sherry mit der Suppe, Weißwein mit dem Fisch, Champagner mit dem Huhn und Portwein mit dem Obst. Es wäre schön, wenn im Gegensatz zu Miss Sophie''s Gästen, die heutigen Politiker lebendig für sich sprechen könnten, anstatt James zu bemühen. Es bleibt zu hoffen, dass Miss Sophie''s Partyrezept für ein genauso fruchtbares Ergebnis sorgt, in dem nicht dieses Mal James und Miss Sophie Hand in Hand den Raum verlassen, sondern in dem die Politik wieder zum Leben erweckt wird und die SPD und die CDU/CSU wieder Hand in Hand und mit der festen Absicht, endlich eine vernünftige Regierungsarbeit leisten zu wollen, nach Hause gehen. Wenn nicht, bleibt es zu befürchten, dass zum Jahresende Miss Sophie mit einer neuen Besetzung am Silvestertisch im deutschen Fernsehen auftreten muss. Das wäre nicht die „Elefantenrunde“, sondern die Erlegung des Tigers, über den James Jahr für Jahr ständig stolpern muss. Denn Tiger mögen auch lieber alleine auf Jagd gehen! Anne Koark, München

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