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Lesermeinung: Patienten verhöhnt

Frau Schmidt – warum verhöhnen Sie die Patienten? Mit Erstaunen erlebte ich im Fernsehen, wie Ministerin Schmidt am ersten Tag des neuen Gesundheitsgesetzes sich selbstgefällig auf die Schulter klopfte, als sie befriedigt feststellte, dass in den Arztpraxen die Patienten widerspruchslos und ohne Protest die verlangten zehn Euro bezahlt haben.

Frau Schmidt – warum verhöhnen Sie die Patienten? Mit Erstaunen erlebte ich im Fernsehen, wie Ministerin Schmidt am ersten Tag des neuen Gesundheitsgesetzes sich selbstgefällig auf die Schulter klopfte, als sie befriedigt feststellte, dass in den Arztpraxen die Patienten widerspruchslos und ohne Protest die verlangten zehn Euro bezahlt haben. Ist sich Frau Schmidt dessen bewusst, dass sie damit die Patienten zusätzlich zur Abzocke verhöhnt? Ich kenne keinen Rentner oder auch keinen jüngeren Mitbürger, der über diese Maßnahmen der Zehn-Euro-Abzocke und weitere so genannte Reformen nicht empört und wütend ist. Werden sie doch damit gezwungen, in ihrem bisherigen Lebensstil in dieser oder jener Weise Einbußen hinnehmen zu müssen. Aber sollen wir denn unsere Wut an den Ärzten und den Schwestern in den Praxen auslassen? Diese sind durch diese unsinnige Maßnahme ohnehin gestraft genug, und ihnen verdanken die Patienten doch Rat und Hilfe zur Erhaltung oder Wiederherstellung ihrer Gesundheit. Aber welche Möglichkeiten haben den die Patienten und besonders die Rentner, ihrem Unwillen Ausdruck zu geben? Sollen sie streiken? Es gibt ja keine Lobby der Patienten oder Rentner. Es bleibt nur die Möglichkeit, sich in Leserzuschriften den Frust von der Seele zu schreiben, oder in einem Protestbrief an die Ministerin Schmidt dieser klar zu machen, dass sie sich mit solchen Äußerungen ein Armutszeugnis ausgestellt hat. Im Gegensatz zu ihr, haben die Patienten mit ihren unterbliebenen Protesten in den Arztpraxen mehr Charakter bewiesen. Offensichtlich fehlt es Frau Schmidt nicht nur an Herz, sondern auch an Anstand. Daran werden sich alle Wähler bei der nächsten Wahl erinnern.Irene Honsek, Potsdam

Irene Honsek

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