zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Neues Theater & Dänische Senioren

Das Neue dem Alten anpassen Mit seiner anmaßenden Bitte – beim Richtfest des neuen Theaters an der Schiffbauergasse –, den historischen denkmalgeschützten Anbau der Zichorienmühle abzureißen, hat der Architekt Gottfried Böhm Kritik provoziert, die man dem ersehnten Bauwerk gerne erspart hätte. Der festliche Eingang befindet sich nicht an der Seite der Muscheldächer, sondern ist unter ein flaches Dach zwischen Zichorienmühle und den Zweckbau des Theaters geklemmt.

Das Neue dem Alten anpassen Mit seiner anmaßenden Bitte – beim Richtfest des neuen Theaters an der Schiffbauergasse –, den historischen denkmalgeschützten Anbau der Zichorienmühle abzureißen, hat der Architekt Gottfried Böhm Kritik provoziert, die man dem ersehnten Bauwerk gerne erspart hätte. Der festliche Eingang befindet sich nicht an der Seite der Muscheldächer, sondern ist unter ein flaches Dach zwischen Zichorienmühle und den Zweckbau des Theaters geklemmt. Die Form entlarvt den Wunsch des Architekten: Das Dach sticht wie ein Messer in das Nebengebäude. Aber nein, Herr Böhm, der Schnitt in die Torte muss genügen. Es war bekannt, wie wertvoll der Anbau mit seiner ungewöhnlichen Dachkonstruktion ist. Er stammt möglicherweise von Ludwig Ferdinand Hesse, der ebenfalls 1859/60 den Zinnenkranz auf die Mühle aus dem Ende des 18. Jahrhunderts setzte. Gerade in der Geschichte gewachsene Bauten, wie dieses, schaffen den unverwechselbaren Charme des Ortes. Nicht sie sind umzugestalten, sondern das Neue muß sich darauf einstellen. Nicht der Anbau steht vor den Muscheldächern, sondern sie wurden dahinter plaziert. Auch wenn es sicher viele Zwänge in der Anordnung der Baukörper für das neue Theater gab, der Architekt ist es, der das Vorhandene zu respektieren hat - wie viele Baumeister in Potsdam, die so den bauhistorischen Reichtum der Stadt geschaffen haben. Und auch Herr Böhm will sicher nicht, dass man später seine Werke so locker zur Disposition stellt. Wir werden das skurrile, wie eine Theaterdekoration wirkende kleine Bauwerk, das ja auch nur als Ganzes für eine Gastronomie nutzbar ist, lieben und gerne darin gut essen. Auch wenn die Gelegenheit einer interessanten Symbiose von alt und neu an dieser Stelle nicht optimal genutzt wurde, so kann man doch sicher sein: jeder wird die Mühle mit umso größerer Spannung umrunden und dann die schöne Dachkonstruktion des neuen Theaters als modernes „Aha“ erleben. Saskia Hüneke, Potsdam Dänische Senioren zu Gast Am 30. August kamen die dänische Senioren zum ersten Mal nach Potsdam. Seit 1993 besteht der Kontakt zum Seniorenzentrum in Arthus und im Wechsel kommen die Dänen zu uns oder die Senioren aus Potsdam fahren nach Dänemark. Freundschaften sind inzwischen entstanden und die Wiedersehensfreude ist immer groß. Eine Tagesfahrt stand diesmal auf dem Programm, eine Führung im Ziegeleimuseum in Glindow und auf dem Wachtelberg in Werder. Hoffentlich sehen wir uns gesund wieder. Senioren der AWO-Seniorenfreizeitstätte, Potsdam

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false