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Lesermeinung: Bewährte Träger erste Wahl

Am 19.12.

Am 19.12.2003 erschien in den PNN ein Artikel über das laufende Vergabeverfahren zur Suchtberatung und -prävention. Darin wird der Eindruck vermittelt, die Lindower Salus-Klinik habe das beste Angebot abgegeben. Dennoch hätten aber Träger wie Chill Out und AWO den Auftrag erhalten. In einem Kommentar kritisiert die PNN diese Entscheidung und die Überschreitung des Kostenrahmens durch das Angebot von Diakonischem Werk und Chill Out. Als Mitglied der Auswahlkommission bin ich überrascht, dass die zuständige Beigeordnete, Elona Müller, interne Informationen aus dem laufenden Vergabeverfahren an die Öffentlichkeit gibt. Besonders ärgerlich ist es, wenn die Informationen nicht den Tatsachen entsprechen. Die Salus-Klinik hat zwar die Mitglieder der Stadtverwaltung überzeugt, die ihr in einem Nutzwertverfahren auch die meisten Punkte für Los 1 (Beratungsstelle) und Los 2 (Prävention) gegeben hat. Dem Bewertungsergebnis ist allerdings keiner der anwesenden externen Fachleute gefolgt. Außerdem bescheinigten die Experten den bisherigen Potsdamer Trägern eine fachlich sehr fundierte Arbeit. So votierten die Vertreterinnen der Stadtfraktionen mehrheitlich für die AWO (Los 1) und mit großer Mehrheit für Chill Out (Los 2). Auch die Darstellung, die Angebote von AWO und Chill Out würden den Kostenrahmen überschreiten, ist irreführend. Nach der Ausschreibung im Interessenbekundungsverfahren ging kein Angebot ein, in dem der Kostenrahmen eingehalten wurde. Daraufhin teilte die Verwaltung den Bietern mit, wie viel Geld sie künftig für die ausgeschriebenen Leistungen zur Verfügung stellen will. Darauf haben die Träger unterschiedlich reagiert. Einige gaben Angebote ab, die nunmehr zwar im Kostenrahmen lagen, aber nicht mehr alle Leistungen enthielten, andere wiesen darauf hin, dass eine Überschreitung des Kostenrahmens erforderlich ist, um ein verantwortbares Angebot unterbreiten zu können. Das finde ich nur fair. Letztlich kann eine Verschlechterung der Beratungsangebote auch dazu führen, dass auf die Stadt erhöhte Kosten für Therapieplätze zukommen. Die Fraktion Die Andere bedauert es, dass es trotz all unserer Bemühungen nicht möglich war, das Angebot der Suchtberatung und -prävention im bisherigen Umfang aufrechtzuerhalten. Lutz Boede, Stadtfraktion Die Andere

Lutz Boede

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