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Meinung: Journalisten-Protest: Die Konten sind frei - Die Postbank und die "Junge Freiheit"

Die Postbank hat der rechten Wochenzeitung "Junge Freiheit" das Konto gekündigt. Juristisch ist dagegen nicht viel zu machen.

Die Postbank hat der rechten Wochenzeitung "Junge Freiheit" das Konto gekündigt. Juristisch ist dagegen nicht viel zu machen. Aber es läuft eine Anzeigenkampagne - die Unterschriftenliste liest sich wie ein "Who is who" der rechtskonservativen Prominenz. Es geht in dieser Sache allerdings nicht darum, ob einer die "Junge Freiheit" oder Heinrich Lummer mag. Ohne Bankkonto lässt sich ein Unternehmen nicht betreiben: darum geht es. Wenn das Beispiel der Postbank Schule macht, dass nämlich Geldinstitute ihren Kundenkreis nach politischen Kriterien aussieben, dann sind viele gefährdet, Linke ebenso wie Rechte. Kein Gastwirt kann gezwungen werden, Bier an einen Kunden auszuschenken, dessen Nase ihm nicht passt - das stimmt. Aber Zeitungen sind etwas Besonderes. Sie sollen nicht schikaniert werden, hat der Alte Fritz gesagt. Und es gilt dabei der Grundsatz: Wer nicht verboten ist, der soll auch nicht behindert werden. Wenn die "JF" ein Naziblatt ist, möge sie verboten werden. Aber das ist sie ja nicht. Die "JF" bewegt sich im Grenzbereich des Erlaubten. Man mag sie ignorieren oder sich mit ihr auseinandersetzen. Aber so, wie es die Postbank macht, geht es nicht. Pressefreiheit gilt auch für die Schmuddelkinder.

mrt

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