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Meinung: Fast schon mutig

„Zement und Frieden“ vom 10. Januar Vielen Dank für den Artikel über die Siedlung Ariel im Westjordanland.

„Zement und Frieden“ vom 10. Januar

Vielen Dank für den Artikel über die Siedlung Ariel im Westjordanland.

Neben dem scheinbar unvermeidlichen Hinweis auf den Holocaust und einigen Fakten zu Israels Sechstagekrieg 1967 fällt mir in diesem Bericht durchaus positiv auf, dass der Siedlungsbau auf palästinensischem Territorium nicht in Bausch und Bogen verdammt wird.

Es finden sich vorsichtige Erklärungen. Auch wenn der Hinweis „Das sieht die Welt anders“ nicht fehlt und der Grundtenor im Gedächtnis bleibt, die Israelis machen, was sie wollen, „Ganz egal was die Politiker ... erzählen“.

Der Bericht wirkt unaufgeregt, wagt sogar die Einordnung des in Rede stehenden Landes in „öffentliches Land“ anstelle der üblichen Ansicht vom Heimatland der Palästinenser und wagt dabei eine schon fast ungewohnte, zu den Palästinensern ganz und gar unsolidarische, Geschichtsauffassung. Das ist etwas Neues. Israelische Siedlungspolitik zu erklären versuchen, ohne kurzerhand den Aggressor und den entrechteten Landverlierer in Gut und Böse einzuteilen. Das ist in unserer deutschen Medienlandschaft selten und unter Welt-Erklärern, die sonst gerne schnell schwarz-

weiß malen, fast schon mutig.

Peter Hellmich, Berlin-Kaulsdorf

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