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Berlin II: Die S-Bahn: Fahrscheinlotterie

Viele Züge der Berliner S-Bahn fallen weiter aus oder werden unregelmäßig eingesetzt. Doch ob Fahrgäste und Abonnenten noch einmal entschädigt werden, will die Bahn nicht entscheiden.

Und sie bewegt sich nicht. Züge bei der Berliner S-Bahn fallen zwar weiter aus oder fahren mit so wenigen Wagen, dass sie häufig überfüllt sind, doch ob Fahrgäste deshalb noch einmal entschädigt werden, will die Bahn partout nicht entscheiden. Vorschläge gibt es viele; vom generellen Senken der Preise bis zu mehrmonatigen Freifahrten für Abonnenten. Einen Anspruch haben die Kunden jedenfalls. Vor einem Jahr war der Betrieb beim Superfrost nur vorübergehend fast lahmgelegt; seit Sommer aber hat die S-Bahn ihr Angebot wegen Sicherheits- und Wartungsmängeln drastisch eingedampft. Und von Tag zu Tag müssen die Fahrgäste mit weiteren Einschränkungen rechnen. Wer S-Bahn fahren will oder muss, soll jedenfalls 20 Minuten mehr Zeit als üblich mitbringen, empfiehlt selbst das Unternehmen. Wer einen Fahrschein kauft, erwirbt aber kein Lotterielos, das bei einem Gewinn mit einer pünktlichen S-Bahn lockt und bei einer Niete mit einem Zugausfall. Sondern mit dem Fahrschein hat der Kunde Anspruch auf eine ordentliche Leistung erworben. Wenn diese, und zwar auf lange Zeit, nicht erbracht werden kann, darf dafür auch nicht das volle Geld verlangt werden. Dass es in diesem Jahr keine Preiserhöhung geben wird, ist kein Entgegenkommen, sondern wohl selbstverständlich. So selbstverständlich wie weitere Entschädigungen. kt

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