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Meinung: Ein doppelter Blix

DER UN–WAFFENINSPEKTEUR BERICHTET

Die Welt schaut auf Blix. Heute wird der Chef der UNWaffeninspekteure im Irak seinen Zwischenbericht vorlegen. Danach kommt die Zeit der Interpretationen. Seit Wochen wird dieser 27. Januar als Tag der Entscheidung über Krieg und Frieden gehandelt, als Tag der Abrechnung. Wahrscheinlich werden den Blix-Bericht beide Seiten als Bestätigung für ihren Kurs werten – die Falken in Washington genauso wie die Alteuropäer. Die Falken, weil Blix konstatieren muss, dass der Irak nicht in dem Maße mit den Inspekteuren kooperiert, wie die UN-Resolution 1441 dies vorschreibt. Für diesen Fall sind „ernsthafte Konsequenzen“ vorgesehen. In der Rumsfeld-Logik heißt das: Krieg. Die Mehrheit der Staaten aber ist für eine Fortführung der Inspektionen und wird im Blix-Bericht zumindest keine „schwerwiegenden Verstöße“ Saddams ausmachen. Dieser Montag wird wohl doch kein Tag der Entscheidung. Die Unsicherheit dauert an. Erst am Mittwoch wird der UN-Sicherheitsrat über den Irak verhandeln. Zudem brauchen die USA noch eine kleine Weile, bis alle Truppen kampfbereit sind. Ein paar Tage bleiben der Internationalen Gemeinschaft, um sich doch noch auf ein einheitliches Vorgehen zu einigen. Der Frieden hat eine Galgenfrist.mfk

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