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Der Künstler Anselm Kiefer blickt am 05.10.2011 im Museum Frieder Burda in Baden-Baden während einer Pressevorbesichtigung seiner Ausstellung in die Kamera des Fotografen.

© dpa/Rolf Haid

Schaden von mehr als einer Million Euro: Unbekannte brechen in Lager von Anselm Kiefer ein

Bei dem Künstler ist in der Vergangenheit schon mehrfach eingebrochen worden. Auch dieses Mal hatten die Diebe wohl vor allem Interesse an dem von Kiefer genutzten Metall.

Unbekannte haben eine monumentale Bleiskulptur des in Frankreich lebenden deutschen Künstlers Anselm Kiefer stark beschädigt und Teile davon aus einem Lagerhaus in der Nähe von Paris gestohlen. Der Schaden sei vom 78-jährigen Kiefer auf mehr als eine Million Euro geschätzt worden, teilte die Staatsanwaltschaft von Meaux Medienberichten zufolge am Freitag mit.

Die Einbrecher hätten es auf ein Kunstwerk abgesehen gehabt, das durch einen starken Maschendrahtzaun gesichert gewesen sei.

Auf Überwachungskameras seien vier Männer zu sehen, die den Zaun des Parkplatzes überwunden hätten, auf das Gelände gelangten, dann den Stahlzaun um das Kunstwerk zerschnitten und anschließend Bleiteile, aus denen es bestand, an sich genommen hätten, zitierte die Nachrichtenagentur AFP die Staatsanwaltschaft. Die Einbrecher seien nach etwa zwanzig Minuten durch einen Wachdienst vertrieben worden.

Bei dem für seine großformatigen Werke aus Blei bekannten Künstler ist in der Vergangenheit schon mehrfach eingebrochen worden. Die Diebe hatten bislang vor allem Interesse an dem von Kiefer für seine Werke genutzten Metall als an der Kunst als solcher. 2016 waren bei einem Einbruch zwölf Tonnen Marmor und zehn Tonnen Blei gestohlen worden.

Kiefer zählt zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Seine Werke sind unter anderem im Louvre und im Pariser Pantheon ausgestellt.

Der in Donaueschingen geborene 78-Jährige setzt sich häufig mit Kriegserfahrungen und der deutschen Geschichte auseinander. Er hat sich von Dichterinnen und Dichtern wie Ingeborg Bachmann und Paul Celan inspirieren lassen, aber auch von jüdischer Mystik. Neben Blei verarbeitet er oft verbranntes Holz, getrocknete Pflanzen, Asche und Stofffetzen.

Kiefer steht derzeit auch im Mittelpunkt des Films „Anselm - Das Rauschen der Zeit“. Die Produktion von Wim Wenders feierte Anfang Oktober in Berlin seine Deutschlandpremiere. Erzählt wird das Leben Kiefers, ohne dass dieser dafür interviewt wird. (AFP)

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