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Lyrischer Tenor: Startenor Di Stefano gestorben

Die Callas verehrte ihn als Gesangspartner, seine Fans liebten seine Leidenschaftlichkeit: Doch der Italiener Giuseppe Di Stefano verschleuderte sein Talent - seine Stimme - den lyrischen Tenor.

Der italienische Startenor Giuseppe Di Stefano ist am Montag im Alter von 86 Jahren in der Nähe von Mailand gestorben. Di Stefano wurde wegen der Leidenschaftlichkeit seines Ausdrucks von seinen Fans gefeiert. Entdeckt wurde sein Talent, als er spontan nach einer gewonnenen Pokerpartie zu singen begann.

Nach einer wegen des Ausbruchs des Zweiten Weltkriegs rudimentär gebliebenen Ausbildung debütierte er 1946 in Reggio Emilia, sang im Jahr darauf bereits an der Mailänder Scala, 1948 an der New Yorker Metropolitan Opera. Maria Callas erkor den Sizilianer Anfang der fünfziger Jahre zu ihrem Lieblingspartner, legendär sind ihre Aufnahmen von Puccinis „Tosca“ und Donizettis „Lucia di Lammermoor“.

Noch 1973 ging Di Stefano mit der Diva auf Tournee. Seinen außergewöhnlich sinnlichen, lyrischen Tenor hatte er da allerdings durch mangelhafte Technik und permanente Überforderung mit zu schweren Partien längst verschlissen. 1966 konnte er im Berliner Theater des Westens als Prinz Sou- Chong im „Land des Lächelns“ einen späten Triumph feiern. „Er war mit seiner Stimme so verschwenderisch, wie er generös mit seiner Geldbörse umging“, resümierte die Mezzosopranistin Giulietta Simionato die viel zu kurze Karriere des Tenors.

In Kenia, wo er ein Haus besaß, war Di Stefano 2004 überfallen und schwer verletzt worden. Von den Verletzungen hat er sich nie mehr erholt.

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