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Räumlichkeiten Handsiebdruckerei HSD Editionen GmbH, Paul-Lincke-Ufer 44

© Hannes Wiedemann / Hannes Wiedemann

Mietenteignungen am Paul-Lincke-Ufer: Unterstützung durch Linke und Grüne

Die am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer 44a ansässigen Kreativen kämpfen weiter um das Fortbestehen ihrer Mietverträge. Unterstützung erhalten sie aus der Politik.

Mietenteignungen gehören zum Alltag jeder modernen Großstadt und machen auch vor Berlin nicht halt. Dies bekamen im vergangenen November auch die am Kreuzberger Paul-Lincke-Ufer 44a ansässigen Kreativen und Kunstschaffenden zu spüren. Die Eigentümerin Cencore des sanierungsbedürftigen Gebäudekomplexes sprach gleich mehreren der teils bereits seit Jahrzehnten dort beheimateten Kreativen die Kündigung aus. Online werden die betroffenen Einheiten bereits als grundsaniert zu horrenden Kaufpreisen angeboten.

Das Thema hat inzwischen auch die Politik erreicht. Der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg liegt am heutigen Mittwochabend eine Resolution mit klarer Aufforderung in Richtung der Eigentümerin zur Abstimmung vor. „Wir appellieren an die Cencore GmbH/Cencore Berlin II GmbH & Co. KG, die Kündigungen der Mietverträge zurückzunehmen“, heißt es darin. „Wir fordern den Eigentümer auf, sich mit den gewerblichen Mieter:innen auf eine für sie tragbare Weitermietung der Räumlichkeiten zu verständigen.“

Die besondere Mischung soll erhalten bleiben

In der Begründung der gemeinschaftlich von Linken und Grünen eingebrachten Resolution heißt es, man wolle die „kulturelle Verwüstung“ des Bezirks nicht zulassen. Langjährige Projekte und etablierte ortsansässige Netzwerke würden durch die Enteignung zerstört, das Viertel verliere wichtige Zentren des kulturellen Lebens. „Wir werden nichts unversucht lassen, um unseren bunten Bezirk mit seiner besonderen Mischung zu erhalten“, heißt es außerdem kämpferisch.

Auch die Mieter:innen selbst wandten sich nochmals in einem Offenen Brief an Cencore: „Wir fordern Sie auf, sich mit den gewerblichen Mieter:innen auf eine für sie tragbare Weitermietung der Räumlichkeiten zu verständigen und eine Zukunft zu ermöglichen.“ Cencone hatte bereits im Dezember des vergangenen Jahres auf Nachfrage erklärt, den derzeitigen Mieter:innen stehe es frei, Kaufangebote für ihre Einheiten einzureichen. Eine Verlängerung der Mietverträge sei ausgeschlossen.

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