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Kino: Giordano kritisiert neuen Hitlerfilm

Der Schriftsteller Ralph Giordano hat wegen des neuen Hitlerfilms "Mein Führer" mit Helge Schneider "Bauchgrummeln". Dies gelte gerade im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen den Worten "Hitler" und "Humor".

Köln - Generell sei es zwar gut, dass man sich auch filmisch mit Hitler auseinander setze, sagte Giordano. Doch "es ist ein schmaler Grat, der dann entscheidet, ob es künstlerisch gelingt oder nicht. Wenn nicht, richtet das Schaden an, wenn das Publikum denkt, Hitler sei eine Witzfigur", sagte Giordano. "Die 15 Millionen Toten auf der anderen Seite sind jedenfalls keine Lachnummer."

Als gelungenes Beispiel für einen humorvollen Umgang mit dem Holocaust nannte er Roberto Benignis Tragikkomödie "Das Leben ist schön", in der ein jüdischer Vater seinem Sohn im Konzentrationslager vorgaukelt, es handele sich alles nur um ein Spiel, an dessen Ende es einen Panzer zu gewinnen gibt. "Das ist ein wunderbarer Film, der künstlerisch gelungen ist", findet Giordano. Ob dieser Anspruch auch in Dani Levys Film "Mein Führer" erfüllt werde, sei fraglich. Endgültiges könne er aber erst sagen, wenn er im Kino gewesen sei. Denn fest steht für ihn: "Ich werde mir den Film auf jeden Fall ansehen." Der Film läuft am 11. Januar in den deutschen Kinos an. (tso/dpa)

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