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Was machen wir heute?: Für die Schule üben

Wie eine Mutter die Stadt erleben kann.

Zwei Wochen noch und Jan und Josefine halten ihr erstes richtiges Zeugnis in der Hand – nicht nur eines mit schönen Worten und Kreisen, die mal halb oder ganz, mal zu einem oder drei Viertel ausgefüllt sind. Nein, sie bekommen es schwarz auf weiß, in Noten von 1 bis 6. Natürlich wollten sie das so. Als ihre Lehrer sie noch in der zweiten Klasse befragten, waren alle einstimmig dafür. Auf den Elternabenden machten wir Großen es ebenso, na klar! Schließlich kannten wir das von unseren Kindertagen, klare Ansage kann nicht schaden.

Inzwischen sieht das so mancher von uns anders und würde die Uhr nur zu gern auf Halb- und Dreiviertelkreise zurückdrehen. Gäbe es wenigstens ein Schuljahr mehr ohne diese leidigen Vergleiche, bei denen die Kinder entweder am Boden zerstört sind oder sich wie im Himmelreich fühlen. Zum Glück ficht Jan das noch nicht an, so wie er zwischen den Noten hin- und herpendelt. Nur wir sind gespannt, wo bei diesem Rauf und Runter die arithmetische Mitte liegen wird. Natürlich fragen wir uns dann auch jedes Mal: Müssen wir als Eltern nicht noch mehr lesen üben, Vokabeln abfragen, Mathematikaufgaben kontrollieren?

Dem Forscherteam, das sich genau dieser Problematik annahm, gehört deshalb meine ganze Sympathie. Es fand heraus, dass solches Pauken wenig hilft, in vergleichenden Studien Kinder mit „fleißigen“ Eltern keineswegs besser abschnitten. Stattdessen trug zur Zufriedenheit beider Seiten und Verbesserung der Noten bei, wenn gemeinsam etwas unternommen wurde, was allen Spaß macht. Offensichtlich hatten wir dieses Forschungsergebnis intuitiv erfasst, denn der erklärte Übe-Nachmittag mutierte gleich zum Schuljahresbeginn zum regelmäßigen Schwimmbadbesuch. Im Tauchen, Springen vom Beckenrand und Wasserschlacht sind Jan und Josefine jedenfalls perfekt trainiert. Aus elterlicher Sicht: eine glatte 1. Ansonsten fehlt der wissenschaftliche Vergleich. Nicola Kuhn

Das Stadtbad Lankwitz (Leonorenstr. 39, Tel.: 77130412) sprudelt mit seinen Whirlpools jeden Schulstress nur so weg.

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