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Musikproduzent Frank Farian

© Thilo Rückeis TSP

Update

Frank Farian ist tot: Musikproduzent und Milli-Vanilli-Gründer wurde 82 Jahre alt

Ob „Daddy Cool“ oder „Girl You Know It’s True“: Musikproduzent Frank Farian schuf tanzbare Welthits wie am Fließband. Nun ist er im Alter von 82 Jahren zu Hause in Miami gestorben.

| Update:

Der deutsche Popmusik-Produzent und Ex-Schlagersänger Frank Farian ist tot. Er sei im Alter von 82 Jahren friedlich zu Hause in Miami gestorben, teilte die Agentur Allendorf Media am Dienstag im Namen seiner Familie mit.

Farian hatte seit den 1970er Jahren berühmte Popmusik-Klassiker produziert. Ob „Daddy Cool“, „Rasputin“ oder „Girl You Know It’s True“: Seine Lieder sind Klassiker der Popmusik und der Soundtrack einer Generation.

Was waren Frank Farians größte Erfolge?

Mit seinen verschiedenen Künstlern verkaufte der als Franz Reuther geborene Produzent weltweit mehr als 800 Millionen Tonträger. Als Mann im Hintergrund, als Produzent, begann Farians Mega-Erfolg. Etwa mit den Gruppen Boney M. oder Milli Vanilli, die er selbst gründete. Auch mit so bekannten Künstlern wie Stevie Wonder und Meat Loaf arbeitete er eng zusammen. Darüber hinaus feierte er Erfolge mit Bands wie Eruption und No Mercy.

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Mit seinem Duo Milli Vanilli sorgte Farian schließlich für einen der größten Skandale der Musikgeschichte. Die beiden als Milli Vanilli auftretenden Sänger sangen die von Farian produzierten Lieder gar nicht selbst. Die Geschichte wird aktuell in dem Kinofilm „Girl You Know It´s True“ nacherzählt. Farian wird dort von Matthias Schweighöfer dargestellt. 

Farian: Vom saarländischen Kuhstall in die große weite Welt

Farian wurde als Franz Reuther in Kirn an der Nahe geboren. „Meinen Vater habe ihn nie kennengelernt, er fiel vor meiner Geburt im Krieg. Meine Mutter war meine persönliche Trümmerfrau. Sie hat alle Steine aus dem Weg geräumt und mir alles ermöglicht, obwohl wir kein Geld hatten“, verriet Farian einmal in einem Interview.

Mit 14 zog er ins Saarland zu Verwandten und lernte Koch - „weil ich ständig Hunger hatte und dachte, da habe ich immer etwas zu essen“. 

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Die musikalischen Anfänge waren bescheiden. Auf einem Familienabend steckte ihm der Pfarrer einen Groschen zu, weil er „Der Mond ist aufgegangen“ so schön gesungen hatte - „meine erste Gage“. Mit seiner Band „Die Schatten“ nahm er 1963 in einem ehemaligen Kuhstall die erste Platte auf.

Vom Saarland aus ging es nach Rosbach bei Frankfurt, später in die USA. „Vom Studio aus in die Sonne schauen: Das habe ich mir immer gewünscht“, sagte Farian einmal über seinen Umzug in die Vereinigten Staaten.

Es geht immer um die Zutaten. Man kann zwar sagen, man wird Musiker, aber vieles ist dann Glück. Erfolg ist nicht planbar.

Frank Farian

1976 landete Farian als Solokünstler mit dem Lied „Rocky“ seinen ersten Nummer-eins-Hit.

Frank Farian: Vom eigenen Erfolg überrascht

Sein kommerziell erfolgreichstes Projekt war die Diskoformation Boney M., die weltweit mehr als 150 Millionen Tonträger verkaufte. „Rivers of Babylon“ und „Daddy Cool“ zählten zu den erfolgreichsten Hits. Mit Milli Vanilli landete Farian sogar auf Platz eins der US-Billboardcharts. 

Der Durchbruch erstaunte Farian selbst. „Der Erfolg war eine riesengroße Überraschung. Ich hatte immer gedacht, ich schaffe es nicht. Es sah ja auch anfangs nicht danach aus“, sagte er einmal der Deutschen Presse-Agentur.

Er gewann Goldene Platten und feierte Chart-Erfolge - doch das Geheimnis seines großen Erfolges, betonte Farian einmal, habe er nicht entschlüsseln können. Wenn er einen Song gemischt habe, habe er an seine Zeit als Koch gedacht. „Es geht immer um die Zutaten. Man kann zwar sagen, man wird Musiker, aber vieles ist dann Glück. Erfolg ist nicht planbar.“

Freude am Leben und an der Arbeit waren ihm wichtig. Andere Wünsche, sagte er zu seinem 80. Geburtstag, habe er nicht. „Es ist mir ja fast alles gelungen. Ich lebe den amerikanischen Traum auf Deutsch.“ (dpa/AFP/Tsp.)

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