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Wohnen & Design: Dezent und funktional

Formschönes Designermobiliar für das Büro daheim

Ein Büro zu Hause, neudeutsch „Home Office“ genannt, findet sich in immer mehr Wohnungen. Nicht in allen Fällen ist dafür ein eigenes Zimmer vorhanden, manchmal muss der Arbeitsplatz im Wohnzimmer oder im Gästezimmer eingerichtet werden. Für die meisten Menschen ist dabei der Gedanke, sich in ihrer privaten Zeit Ordnern und Tastaturen gegenüberzusehen, nicht gerade prickelnd. Wenn nicht gerade ein Arbeitsplatz mit zehn Aktenschränken, Kopiergerät, grauem Bürotisch und Fachbuchsammlung eingerichtet werden muss, lässt sich mit einigen Kniffen ein Minibüro problemlos und unauffällig in jede Wohnung integrieren. Neue, funktionale Designermöbel tun ihr Übriges, um „Büro-Flair“ in der Wohnung zu vermeiden.

Statt des grauen Bürostuhls mit verstellbarer Arm- und Rückenlehne kann es im Home Office ein formschöner Stuhl sein, auch wenn er ergonomisch nicht alle Funktionen eines Hightech-Bürostuhls bietet. Schließlich sitzt man hier nicht den ganzen Tag. Von B & B Italia gibt es zum Beispiel die schlanken Modelle namens „Metropolitan“, die hohen Sitzkomfort bieten. Wagemutige sollten sich das Modell „The Lily“ von Fritz Hansen ansehen, mit seinen roten geschwungenen Armlehnen, die an eine Lilie erinnern, gerät der Stuhl zum Blickfang jeder Wohnung. Schlichter, und kippelsicher, da dreibeinig, ist der PK9, auch als Tulpenstuhl bekannt. Sein Vorgänger PK8 war mit Leder gepolstert, jetzt ist der Stuhl aus eingefärbtem PC/ABS Kunststoff gefertigt und lackiert.

Markante, ergonomische Stühle gibt es auch von Vitra. Das neueste Modell heißt sinnigerweise „Worknest“; ein Stuhl, der dem Sitzenden ein Gefühl von Geborgenheit vermitteln soll. Eine erhöhte Luftdurchlässigkeit sorgt hier für ein angenehmes Sitzklima, Synchronmechanik, Gegenkrafteinstellung und individuell einstellbare Lumbalstütze sind serienmäßig.

Freunde variabler Wandgestaltung finden vielleicht am Wandmodul „Insert Coin“ von Moormann Gefallen. Das Wandpaneel besitzt horizontale und vertikale Schlitze, in die man kleine Tablare steckt und so Platz für Bücher, Locher und Tacker schafft. Und ist gibt formschöne Büro-Accessoires, um die Fächer zu füllen. Sie sind alle im puristisch-fernöstlichem Design gehalten. Platz für Hightech-Geräte bietet die Kollektion 1800 von Thonet. Zurückgenommene Formgebung, dezentes Design und beste Verarbeitung verbindet der Technikcontainer 1840 L. Sein Inneres verbirgt eine durchdachte Fächeraufteilung sowie ein integriertes und abgedecktes Kabelmanagement. Die Fronten sind in verschiedenen Holzfurnieren wählbar, von Nussbaum über Black Cherry bis Buche. Wer auch zu Hause Sicherheitsbedarf hat, kann eine abschließbare Containerversion bestellen .

Die Möbel von Team 7 wurden für den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland nominiert, den Red Dot Design Award haben sie bereits erhalten. Verschiedene Sekretäre und Schreibtische sind derzeit im Programm, jedes Objekt ist wohldurchdacht und aus Massivholz. Da scheint eine Schreibtischplatte auf V-Füßen förmlich zu schweben, der Sekretär „atelier“ hat eine aufklappbare Arbeitsfläche und einen integrierten Kabelkanal. Die Tische können mit Regalen und weiteren Elementen dieser Serie ergänzt werden.

Natürlich kann man am Schreibtisch die gute alte Architektenlampe befestigen. Wer etwas ab vom Standard haben möchte und Energie sparen möchte, sollte sich die LED-Leuchten von Tobias Grau ansehen. Durch die extreme Miniaturisierung der Leuchtmittel ist der Lampenkörper sehr flach geworden, zudem blendet das Licht nicht. Allerdings ist die Lampe auch etwas teurer als die erwähnte Architektenlampe. Ebenfalls mit LEDs stattet Ligne Roset die futuristisch geformte Leseleuchte „Paranoid“ aus. Sie windet sich über den Schreibtisch wie eine Schlange und ist aus Kabelschutzhüllen gefertigt. Wer oft nachts arbeitet, sollte darauf achten, dass die Tischplatte nicht zu hell ist, da sonst zu viel Licht reflektiert wird, was beim Arbeiten stören kann.

Nicht nur das Mobiliar, auch die Hardware passen die Hersteller dem „Schöner Wohnen & Arbeiten“ an. Statt grauer, klobiger Kästen, die man verschämt unter dem Tisch versteckte, gibt es mittlerweile eine große Auswahl an Designer-PCs im Miniaturformat. Bei manchen von ihnen entfällt auch das störende Lüftergeräusch, da sie über moderne Kühlsysteme verfügen. Klassiker der Design-Computer ist der „Shuttle“, der zudem als Multimedia-Center fungiert. Aber auch Sony, Aopen und Hush bieten leistungsstarke PCs in Designerqualität. Für andere ist die Alternative schon seit langem die Marke mit dem berühmten angebissenen Apfel.

Eine Variante für Menschen, die ihr Haus konsequent antik eingerichtet haben, sind historische Büromöbel. Eine gute Auswahl an Tischen, Stühlen und Regalen bietet der Schöneberger Laden „Das alte Bureau“. Die rund 100 Jahre alten „Rollbureaus“ aus massivem Eichenholz haben mehrere Vorteile: Sie verfügen über eine „Jalousie“, die sich über die Arbeitsfläche rollen lässt und so das Chaos im Nu verdeckt. Zudem bieten die Schubladen und Fächer viel Stauraum für Krimskrams. Schwarze Schellacktische oder Schreibtische im Art-déco-Stil bieten machen den häuslichen Arbeitsplatz zu einem wahren Schmuckstück. Sogar eine Schülerbank aus dem Jahr 1910 mit festgeschraubtem Holzstuhl vor der angeschrägten Schreibplatte lässt sich mit etwas Fantasie zu einem ungewöhnlichen Home Office umfunktionieren.

Dirk Engelhardt

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