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Film: Der langjährige Defa-Chef Mäde ist tot

Hans Dieter Mäde, der langjährige Generaldirektor der Defa, der früheren staatlichen DDR-Filmgesellschaft, ist am Freitag im Alter von 79 Jahren gestorben. Dies teilte sein Sohn Michael mit. Mäde leitete von 1976 bis Januar 1989 das Defa-Spielfilmstudio in Babelsberg.

Mäde gehörte dem Zentralkomitee der SED an und war als Theaterregisseur auch Mitglied der Ost-Berliner Akademie der Künste. Während seiner Zeit als Defa-Chef gab es die letzten Versuche einer künstlerisch-politischen Öffnung der DDR-Filmproduktion. Dazu zählen Werke wie „Einer trage des anderen Last“ von Lothar Warneke, der eine vorsichtige Annäherung zwischen Kirche und Staat thematisiert. Die Hauptdarsteller Jörg Pose und Manfred Möck erhielten auf der Berlinale 1988 einen Silbernen Bären. Außerdem kam es unter Mäde zu einer stärkeren Annäherung an die westliche Filmbranche. So entstanden als Defa-Produktionen die von dem bundesrepublikanischen Regisseur Peter Schamoni gedrehte „Frühlingssinfonie“ (1982) mit Nastassja Kinski und Herbert Grönemeyer sowie Frank Beyers Gaunerkomödie „Der Bruch“ (1988) mit westdeutschen Schauspielern, Götz George und Otto Sander, nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase.

Der aus dem mecklenburgischen Krakow am See stammende Mäde gehörte bereits in den 50er Jahren zu den bekanntesten Regisseuren der DDR. So inszenierte er 1958 Heiner Müllers in der DDR lange verbotenes Stück „Der Lohndrücker“ am Berliner Maxim-Gorki-Theater. Von 1961 bis 1966 leitete Mäde das Schauspiel Karl-Marx-Stadt, 1972 ging er ans Dresdner Theater. dpa/Tsp

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