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Angehörige von Hamas-Geiseln protestieren in Jerusalem für deren Freilassung.

© imago/UPI Photo/IMAGO/DEBBIE HILL

„Tausende an jenem Tag im Stich gelassen“: Geisel-Video löst Proteste gegen Israels Regierung aus

Eine Geisel richtet in einem Hamas-Video schwere Vorwürfe gegen ihre Regierung. Dutzende Mitgefangene sollen bei Luftschlägen in Gaza umgekommen sein. Der Propaganda-Coup zeigt Wirkung.

Ein von der Hamas ausgestrahltes Video einer israelisch-amerikanischen Geisel hat am Mittwochabend in mehreren Städten Israels Proteste gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und das Militär ausgelöst. In Jerusalem marschierten mehrere hundert Personen vor die Residenz des Premiers, entzündeten ein Lagerfeuer und forderten die Freilassung von Hersh Goldberg-Polin und der übrigen Geiseln.

Goldberg-Polin hatte in dem gut zweiminütigen Video schwere Vorwürfe gegen die Regierung und das Militär gerichtet. „Sie sollten sich schämen, dass Sie mich und Tausende von Bürgern an jenem Tag im Stich gelassen haben.“ Sie sollten sich schämen, dass seit 200 Tagen alle Versuche, sie zu retten, gescheitert seien, sagte der 24-jährige US-stämmige Israeli, der in dem Video mit amputiertem linkem Arm erschien.

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Er sei am 7. Oktober ausgegangen, um mit seinen Freunden Spaß zu haben, stattdessen musste er „mit schweren Wunden am ganzen Körper um mein Leben kämpfen, nachdem ich versucht hatte, mich und andere zu schützen, weil an diesem Tag niemand da war, der uns beschützte“.

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Goldberg-Polin teilte mit, bei Bombenangriffen der israelischen Luftwaffe seien etwa 70 Geiseln wie er getötet worden. „Und Sie sollten sich schämen, dass Sie und Ihre Regierung jeden Deal, der auf den Tisch kommt, ablehnen. Wollen Sie diesen Alptraum nicht schon jetzt beenden?“ Die Familie der Geisel hatte ihr Einverständnis erteilt, das Video zu veröffentlichen.

Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte auf der Plattform X zum Video der Geisel: „Volle Zuneigung für seine Eltern, die endlich ein Lebenszeichen bekommen, und ich hoffe, dass sie ihn bald zurückbekommen. Grenzenlose Verachtung für die Hamas-Terroristen, die in diesem Video so grausam für ihr eigenes schreckliches Verbrechen werben.“ (KNA)

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