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Annalena Baerbock geht bei ihrem Besuch des ehemaligen Sitz der Regionalverwaltung der Oblast Mykolajiw an zerstörten russischen Panzern vorbei.

© dpa/Kay Nietfeld

Russische Drohne verfolgt Delegation: Baerbock bricht Besuch in Mykolajiw nach Luftalarm ab

Die Delegation der Außenministerin wird beim Besuch in der frontnahen Stadt von einer russischen Aufklärungsdrohne verfolgt. Das Auswärtige Amt entscheidet: Baerbock muss sofort abreisen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat ihren Besuch in der südukrainischen Stadt Mykolajiw wegen eines Luftalarms am Sonntag vorzeitig abgebrochen.

Während des Besuchs in der frontnahen Stadt wurde nach AFP-Informationen eine russische Aufklärungsdrohne gesichtet, die der Delegation der Ministerin zeitweise folgte und schließlich abdrehte. Das Auswärtige Amt entschied sich deshalb aus Sicherheitsgründen zur sofortigen Abreise.

Auf solche Flüge russischer Aufklärungsdrohnen folgt in der Regel ein direkter russischer Luftangriff. Die ukrainischen Behörden forderten die Bewohnerinnen und Bewohner der Region Mykolajiw per Warn-App auf, sich umgehend im nächstgelegenen Bunker in Sicherheit zu bringen.

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Baerbocks „sicherste Option“: in Bewegung bleiben

Die Ministerin und ihre Delegation setzten die Abreise in einer Kolonne gepanzerter Fahrzeuge mit hoher Geschwindigkeit fort - in einer solchen Situation sei es die „sicherste Option“, in Bewegung zu bleiben, hieß es aus der Delegation.

Die Drohnen-Warnung traf ein, als die Ministerin gerade eine mit deutscher Hilfe errichtete Anlage zur Wasseraufbereitung in der frontnahen Stadt besuchte, wie ein AFP-Reporter berichtete, der die Ministerin begleitete.

Gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs vor zwei Jahren war die strategisch wichtige Hafenstadt Mykolajiw eines der ersten Ziele, das von Raketen getroffen wurde. Trotz massiver Angriffe hat sich die Stadt erfolgreich gegen eine russische Eroberung verteidigt. Nach wie vor schlagen regelmäßig Raketen und Drohnen in Mykolajiw ein - zuletzt Anfang Februar.

Bei den Angriffen wurden seit Kriegsbeginn mehr als 1300 Mehrfamilienhäuser und über 1000 Einfamilienhäuser in Mykolajiw zerstört oder beschädigt. Über 180 Menschen wurden getötet. Der für die Wirtschaft der Stadt bedeutsame Hafen ist derzeit kriegsbedingt außer Betrieb.

Mykolajiw: nicht der erste Luftalarm für Baerbock

Bereits am Vorabend war Baerbock mit einem Luftalarm konfrontiert. In der Hafenstadt Odessa musste die Ministerin für etwa 15 Minuten Zuflucht in einem Luftschutzbunker im Keller ihres Hotels suchen, danach wurde der Luftalarm aufgehoben.

In den beiden Nächten zuvor waren russische Raketen in der Hafenstadt am Schwarzen Meer eingeschlagen, die etwa 110 Kilometer Luftlinie westlich von Mykolajiw liegt. (AFP)

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