zum Hauptinhalt
Iranische Flaggen spiegeln sich in einer Pfütze.

© dpa/ Paul Zinken

Offenbar „persönliche Gründe“: Mann tötet Sicherheitschef der aserbaidschanischen Botschaft im Iran

Weil seine Frau angeblich dort festgehalten wird, griff ein Iraner in der afghanischen Botschaft seines Landes Sicherheitskräfte an. Eine Person starb, zwei weitere wurden verletzt.

Ein bewaffneter Mann hat den Sicherheitschef der aserbaidschanischen Botschaft im Iran getötet. Zwei weitere Sicherheitskräfte seien verletzt worden, teilte das aserbaidschanische Außenministerium am Freitag mit.

Nach Angaben von Teherans Polizeichef Hossein Rahimi wurde der Angreifer festgenommen, der aus „persönlichen“ Gründen gehandelt habe. Demnach ist der Iraner mit einer aserbaidschanischen Frau verheiratet. „Er behauptet, seine Frau werde seit neun Monaten in der Botschaft festgehalten“, fügte Rahimi hinzu.

Der Polizeichef sagte der Nachrichtenagentur Tasnim, der Angreifer habe „mit seinen zwei kleinen Kindern die Botschaft betreten“. Rahimi sprach davon, dass ein aserbaidschanischer Staatsangehöriger getötet wurde und dass es sich dabei offenbar um ein Mitglied der Botschaft handele.

Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew schrieb im Onlinedienst Twitter, er verurteile „den terroristischen Angriff aufs Schärfste“. Vom Außenministerium hieß es, „die gesamte Verantwortung für diesen Angriff liegt beim Iran“.

Ermittlungen sehen Grund in persönlichen Motiven

Eine jüngste anti-aserbaidschanische Kampagne in iranischen Medien habe den Angriff „gefördert“. Der Sprecher des Ministeriums sagte, die Mitarbeiter der Botschaft in Teheran würden evakuiert.

Der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Nasser Kanani, erklärte, Teheran verurteile „den bewaffneten Angriff (...), der leider den Tod eines Menschen zur Folge hatte“, aufs Schärfste. Vorläufigen Ermittlungen zufolge gehe es um persönliche Motive.

Im Iran leben Millionen Aseris, eine hauptsächlich in Aserbaidschan, Russland und im Iran vetretene ethnische Gruppe. Teheran wirft Baku seit langer Zeit vor, separatistische Stimmungen zu schüren. Die Beziehungen zwischen beiden Ländern sind traditionell schlecht, da Aserbaidschan ein enger Verbündeter von Irans historischem Rivalen Türkei ist.

Die russische Außenamtssprecherin, Maria Sacharowa, sagte am Freitag, Moskau sei „schockiert“ über den Angriff. „Wir sprechen unseren aserbaidschanischen Kollegen unser Beileid und unsere Unterstützung aus“, schrieb sie im Onlinedienst Telegram. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false