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Party-Initiatorin Anastasia Iwlejewa posiert auf der Party „Almost Naked“ mit dem Rapper „GeeGun“.

© REUTERS/OSTOROZHNO NOVOSTI

Nach Party mit zu leicht bekleideten Promis: Moskauer Club „Mutabor“ muss wegen Hygieneverstößen schließen

Im Dezember veranstaltete der Club die Party „Almost Naked“. Weil einige Promis das Motto zu ernst nahmen und nur mit Socken auf ihren Genitalien erschienen, folgten Gefängnisstrafen.

Nach empörten Reaktionen auf eine Party mit leicht bekleideten russischen Prominenten muss der berühmte Moskauer Nachtclub Mutabor für 90 Tage schließen.

Ein Bezirksgericht ordnete am Mittwoch die vorübergehende Schließung wegen des Verstoßes gegen „hygienische und epidemiologische Auflagen“ an.

Ende Dezember waren in Online-Netzwerken Videos aufgetaucht, auf denen zahlreiche bekannte Gesichter aus der Unterhaltungsindustrie in Dessous und anderen freizügigen Aufmachungen zu sehen waren, die im Club Mutabor bei einer Party unter dem Motto „Almost Naked“ (fast nackt) gemeinsam feierten.

15
Tage Gefängnis und eine Zwangsrekrutierung bekam Rapper „Vacio“ auferlegt, weil er seine Genitalien lediglich mit einer Socke bedeckte.

Während der Kreml jegliche Stellungnahme verweigerte, sorgten die Aufnahmen bei mehreren konservativen Politikern für Empörung. Sie forderten Ermittlungen gegen die Teilnehmer.

Reuige Party-Initiatorin war bereit für öffentliche Hinrichtung

Die in Online-Netzwerken veröffentlichten Bilder von knapp bekleideten Schauspielern und Künstlern lösten vor dem Hintergrund immer strengerer Moralvorstellungen in der russischen Gesellschaft empörte Reaktionen aus.

Unter anderem reichten mehr als 20 russische Bürger eine Klage gegen die Organisatorin der Party ein, die Schauspielerin Anastasia Iwlejewa.

Der bekannte Fernsehmoderator Wladimir Solowjow nannte die Party-Teilnehmer „Bestien“ und „Abschaum“. Dies hätten „keine Vorstellung davon, wie sehr das Volk euch hasst“.

Party-Initiatorin Anastasia Iwlejewa veröffentlichte angesichts der Kritik ein Video, in dem sie unter Tränen um Entschuldigung fleht. Sie bitte um eine „zweite Chance“, sagt Iwlejewa darin an das russische Volk gerichtet - und ergänzt: „Wenn die Antwort Nein ist, bin ich bereit für meine öffentliche Hinrichtung.“

Anastasia Iwlejewa entschuldigt sich nach der Party im „Motabor“ öffentlich und bittet um eine zweite Chance.

© REUTERS/NASTYA IVLEEVA TELEGRAM CHANNEL

Party-Eskalation im „Mutabor“: Welche Promis nahmen teil?

Prominente Gäste, wie der russische ESC-Gewinner Dima Bilan, Popstar Filipp Kirkorow, die bekannte Journalistin Xenia Sobtschak sowie die Party-Organisatorin Anastasia Iwlejewa, hatten sich nach der Party öffentlich entschuldigt.

Der russische Rapper Vacio, der auf Bildern der Feier nur mit einer Socke über den Genitalien zu sehen war, wurde zu 15 Tagen Gefängnis verurteilt und in ein Rekrutierungszentrum des Militärs einbestellt.

Dem Musiker wurden wegen seiner Bekleidung nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass „homosexuelle Propaganda“ und „Rowdytum“ vorgeworfen. Somit fällt sein Fall unter ein Gesetz zum Verbot von „LGBTQ-Propaganda“, das durch das Ende November vom Obersten Gerichtshof ausgesprochene Verbot der internationalen LGBT-Bewegung weiter verschärft wurde.

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Wie reagiert die Regierung auf die „Mutabor“-Party?

Seit dem Beginn der Offensive in der Ukraine hat der Kreml seine konservative Rhetorik verschärft. Seit dem Beginn des Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 sind die Freiräume weiter geschrumpft.

Der Kreml kommentierte die Bilder von der Party nicht. Maria Sacharowa, Sprecherin des Außenministeriums, sagte im staatlichen Radiosender Sputnik, das Leben lehre „schmerzhafte Lektionen“. Die Teilnehmer der Feier müssten „die Schwere des Problems verstehen und sich bessern“. (AFP)

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