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Eine Demonstration in Yangon, Myanmar im März 2021.

© Foto: stringer/REUTERS

Folter und Misshandlung in Gefängnissen: Myanmars Polizei schießt Protest politischer Häftlinge nieder

Folter, sexualisierte Gewalt, Isolierung von Häftlingen: Myanmar geht hart gegen seine politischen Gefangenen vor. Menschenrechtsorganisationen zeigen sich besorgt.

Menschenrechtler verurteilen die tödliche Gewalt von Myanmars Sicherheitskräften gegen den Protest von Inhaftierten in der Stadt Pathein nahe Yangon.

„Die Tötung eines politischen Gefangenen und das brutale Verprügeln von 70 weiteren Insassen im Gefängnis in Pathein ist einer von mehreren Fällen von Folter und Misshandlung in Gefängnissen, die das Militär seit dem Putsch vom 1. Februar 2021 begangen hat“, erklärte Aung Myo Min, Minister für Menschenrechte der myanmarischen Untergrundregierung „National Unity Government“, am Montag auf Twitter. Er zeigte sich sehr besorgt über die Situation vieler zu Unrecht inhaftierter Zivilisten.

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Der „Hilfsverein für politische Gefangene - Birma“ sprach von einem weiteren Beispiel für außergerichtliche Morde und Folter der Junta. Dies seien Verbrechen im Sinne der UN-Konvention gegen Folter, erklärte die Organisation auf ihrer Website.

Behörden auf verschiedenen Ebenen helfen, Verbrechen gegen politische Gefangene zu vertuschen.

Anonymer Informant gegenüber dem myanmarischen Nachrichtenportal Irrawaddy

Der Häftlingsprotest war durch die Errichtung eines Galgens zur Exekution politischer Häftlinge sowie der Misshandlung von Gefangenen nach der Konfiszierung eines Handys ausgelöst worden. Rund 30 Polizisten hätten am Freitag das Feuer auf Protestierende eröffnet, sagte ein namentlich nicht genannter Informant aus der Haftanstalt am Montag dem myanmarischen Nachrichtenportal Irrawaddy.

„Es scheint, als hätten Gefängnisse eine Lizenz zum Abschlachten politischer Gefangener und dass es kein Verbrechen ist, sie zu töten. Behörden auf verschiedenen Ebenen helfen, Verbrechen gegen politische Gefangene zu vertuschen“, so der Informant.

Politische Häftlinge in den Gefängnissen und Verhörzentren der Junta werden laut Menschenrechtlern regelmäßig gefoltert und müssen andere grausame und erniedrigende Misshandlungen ertragen.

Diese reichten von Erzwingen von Geständnissen durch Folter über sexuelle Gewalt, Repressalien gegen Verwandte bis zur Isolierung von Häftlingen durch Verweigerung von Kontakt zur Außenwelt und Rechtsbeiständen, hieß es in einem im August veröffentlichten Bericht von Amnesty International. (KNA)

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