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Rauch steigt während einer israelischen Bodenoperation in Chan Junis inmitten des andauernden Konflikts zwischen Israel und der palästinensischen islamistischen Gruppe Hamas auf.

© REUTERS/Ibraheem Abu Mustafa

Bodenoffensive in Rafah rückt näher: Israels Armee legt Evakuierungspläne für Süden Gazas vor

Keine Bomben auf Rafah ohne Evakuierung der Zivilisten, so lautet die internationale Forderung. Jetzt hat Israel Evakuierungspläne vorgelegt. Auch die humanitäre Hilfe soll besser gesichert werden.

Israels Armee hat dem Kriegskabinett einen Plan zur Evakuierung der Bevölkerung aus Kampfgebieten im Gazastreifen vorgelegt. Der Vorschlag enthält auch einen Einsatzplan, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (Montag) mitteilte.

Ziel ist laut israelischen Medienberichten eine Bodenoffensive gegen die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens an der Grenze zu Ägypten. Dort halten sich derzeit mehr als eine Million binnenvertriebene palästinensische Zivilisten auf. Sie hatten den nördlichen Teil des Gazastreifens auf Aufforderung der israelischen Armee verlassen und flohen vor den Kampfhandlungen.

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Ferner genehmigte das Kriegskabinett laut der Mitteilung einen Plan zur Bereitstellung humanitärer Hilfe. Dieser solle verhindern, dass sich Plünderungen wie im nördlichen Teil des Gazastreifens sowie in anderen Gebieten wiederholen.

Medienberichten zufolge wird damit eine direkte Einfuhr humanitärer Hilfe in den Nordteil des Gazastreifens ermöglicht. Bislang erfolgte die Hilfe über die beiden Übergänge Rafah und Kerem Schalom im Süden.

Netanjahu hat wiederholt erklärt, trotz internationaler Kritik an der geplanten Bodenoffensive festzuhalten. „Anfang nächster Woche werde ich das Kabinett einberufen, um den Einsatzplänen für Rafah zuzustimmen, einschließlich der Evakuierung der Zivilbevölkerung“, erklärte der Ministerpräsident am Wochenende. Beobachter warnen vor verheerenden Folgen einer Bodenoffensive für die Zivilbevölkerung.

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Netanjahu betonte am Sonntag in einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS, eine mögliche Einigung auf einer Feuerpause mit der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas werde einen solchen Militäreinsatz „etwas verzögern, aber es wird geschehen“. Er sagte: „Es muss getan werden, denn der vollständige Sieg ist unser Ziel, und der vollständige Sieg ist in greifbarer Nähe - nicht erst in Monaten, sondern in einigen Wochen, wenn wir mit der Operation beginnen.“

Die Vermittlungsbemühungen Ägypten, Katars und der USA für eine erneute Feuerpause im Gazastreifen laufen auf Hochtouren. Laut einem ägyptischen Medienbericht wurden am Sonntag Gespräche in Doha geführt, bei denen auch Vertreter der israelischen Regierung und der Hamas anwesend waren. Vermittler haben die Hoffnung geäußert, dass eine vorübergehende Feuerpause und die Freilassung von Geiseln noch vor Beginn des Ramadan am 10. oder 11. März erreicht werden könnte.

Laut dem katholischen Pfarrer von Gaza-Stadt, dem argentinischen Ordensmann Gabriel Romanelli, halten sich weiter rund 400.000 Menschen im Norden des Gazastreifens auf, darunter der Großteil der verbliebenen Christen.

Die Lage dort spitze sich immer weiter zu, sagte er am Wochenende der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Neben fehlender medizinischer Versorgung würden Lebensmittel knapp; Hilfslieferungen erreichten das Gebiet kaum.

Pläne für mögliche israelische Bodenoffensive in Rafah hatten in den vergangenen Wochen die internationale Gemeinschaft alarmiert. Die USA warnten vor einer Militäraktion im Süden des Gazastreifens, solange kein Plan zum Schutz der dortigen Zivilisten vorliege. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) bezeichnete eine Bodenoffensive in Rafah auf der Plattform X als „eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“. (KNA/dpa)

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