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Pregabalin lindert Schmerzen und macht glücklich. Deshalb ist es in der Drogenszene beliebt. Doch die Sucht kommt schnell. 

© Getty Images/Fahroni

Tagesspiegel Plus

Neurologen warnen vor neuem Drogencocktail: Epilepsie-Medikamente plus Opiate können tödlich sein

Pregabalin lindert Schmerzen und macht glücklich. Deshalb ist es in der Drogenszene beliebt. Doch die Sucht kommt schnell. Kann das auch für Patienten ein Problem werden?

In Belfast feierten vornehmlich junge Menschen schon vor zehn Jahren „Lyrica Nights“. Das waren keine abendlichen Poetry Slams, wie man annehmen könnte – dort wurde wohl eher gelallt als gedichtet. „Lyrica“ ist der Markenname des schmerzstillenden und krampf- und angstlösenden Wirkstoffs Pregabalin. Nicht nur Ärzte bedienen sich des vielseitig einsetzbaren Medikaments – beliebt ist es auch bei Menschen, die sich berauschen möchten.

In Irland trug der Stoff den Straßennamen „Budweiser’s“, denn die Wirkung, so berichteten Konsumenten, ähnele einem Alkoholrausch. Beschwingt bis euphorisch bei kleiner Dosis, entspannend, wenn man nachlegt, und sedierend in größeren Mengen.

Dass ein Patient ohne bereits bestehende Suchterkrankung eine Abhängigkeit von Pregabalin entwickelt, ist zwar selten, aber durchaus möglich.

Udo Bonnet, Psychiater und Suchtmediziner

Wie bei jeder Droge entwickelt der Körper auch gegenüber Pregabalin eine Toleranz. Um den gleichen Rausch zu erzielen, benötigen die Konsumenten also immer mehr von der Substanz. Gerade wenn Pregabalin zum Berauschen in höheren Dosen eingenommen wird, gewöhnt sich der Organismus vergleichsweise schnell an den Wirkstoff.

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