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Schneeräumfahrzeuge versuchen, die Straßen in der Innenstadt von Detroit zu räumen.

© Matthew Hatcher/Getty Images/AFP

Update

Joe Biden bewilligt Nothilfen: Zahl der Toten bei Wintersturm in USA auf mehr als 50 gestiegen

Der Bundesstaat New York ist von den Schneefällen besonders stark betroffen. Der US-Präsident sicherte nun Unterstützung zu.

| Update:

Der arktische Sturm „Elliott“ hatte großen Teilen der USA am Weihnachtswochenende meterhohen Schnee, Temperaturen im zweistelligen Minusbereich und orkanartigen Wind gebracht. Besonders betroffen war die Region rund um die Großen Seen im Nordosten der USA und an der Grenze zu Kanada. Hunderttausende Haushalte waren von Stromausfällen betroffen.

Allein im Bezirk Erie County im Bundesstaat New York kamen 28 Menschen ums Leben, wie Marc Poloncarz, der Verantwortliche des Bezirks, am Montag (Ortszeit) auf Twitter mitteilte. Landesweit seien im Zusammenhang mit dem arktischen Wintersturm „Elliott“ mehr als 51 Menschen gestorben, berichtete der Sender ABC. Der Sender NBC bezifferte die Zahl der Todesopfer sogar mit 56.

Viele von ihnen starben bei Verkehrsunfällen wegen Glatteis und schlechter Sicht. Rettungskräfte und Behördenvertreter rechneten mit einer weiter steigenden Zahl an Opfern.

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Auch am Dienstag fielen infolge des Sturms tausende Flüge aus. US-Präsident Joe Biden bewilligte unterdessen Notstandshilfen des Bundes für den Staat New York. „Mein Herz ist bei denjenigen, die an diesem Feiertagswochenende geliebte Menschen verloren haben“, schrieb Präsident Joe Biden auf Twitter.

Kathy Hochul, die Gouverneurin des stark betroffenen Bundesstaats New York, sprach von einem „historischen Schneesturm“ und warnte vor weiteren Schneefällen in der Stadt Buffalo, wo bereits Dutzende Menschen gestorben sind. „Der Sturm lässt nach, aber wir sind noch nicht über den Berg“, schrieb sie auf Twitter. Sie rief die Menschen auf, kein Risiko einzugehen und zuhause zu bleiben.

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Mehr als 170.000 Haushalte waren nach Angaben der Webseite PowerOutage am frühen Sonntagmorgen ohne Strom. In New York City riefen Stromversorger die Menschen dazu auf, Energie zu sparen. Heizungen sollten so wenig wie möglich aufgedreht, Geräte wie Geschirrspülmaschinen oder Wäschetrockner möglichst nicht verwendet werden, hieß es in einer Mitteilung des Betreibers Con Edison. Diese Maßnahmen trügen dazu bei, eine ausreichende Versorgung mit Erdgas für den Rest des Wochenendes sicherzustellen.

Wind bläst über die Straßen von Indianapolis.

© Mykal McEldowney/IMAGO/

„Krise von epischem Ausmaß“

Die Stadt Buffalo an der Grenze zu Kanada war von der Außenwelt abgeschnitten, Rettungsdienste konnten besonders stark betroffene Bezirke nicht erreichen. Gouverneurin Hochul sprach von einer „Krise von epischem Ausmaß“. Es sei „wie in einem Kriegsgebiet“. Haustüren verschwanden hinter bis zu 2,40 Meter hohen Schneeverwehungen, durch Stromausfälle bei eisigen Temperaturen wurde die Situation lebensbedrohlich.

Ein Mann versucht die Schneemassen vor seinem Hau in Buffalo zu beseitigen.

© REUTERS / Reuters/Berndan McDermid

Im Landkreis Erie County, in dem Buffalo liegt, seien einige Menschen in ihren Autos erfroren, andere wurden auf der Straße in Schneewehen entdeckt, sagte Behördenvertreter Mark Poloncarz. „Das ist nicht das Weihnachtsfest, das wir uns gewünscht haben.“ Die Stromversorgung werde nicht vor Montag wieder hergestellt sein.

Gouverneurin Hochul entsandte rund 200 Mitglieder der Nationalgarde nach Buffalo und Umgebung, um die Rettungsdienste zu unterstützen. „Es ist extrem, es ist gefährlich und tödlich“, sagte sie CNN. Selbst Einheiten der Nationalgarde blieben im Schnee stecken und benötigten Hilfe.

Der internationale Flughafen der Stadt soll bis Dienstag geschlossen bleiben, für den gesamten Landkreis Erie County bleibt ein Fahrverbot in Kraft. Aufgrund eingefrorener Umspannwerke können einige Bewohner erst am Dienstag wieder mit Strom rechnen. Ein eingefrorenes Umspannwerk soll unter einer fünf Meter hohen Schneedecke begraben gewesen sein, sagte ein ranghoher Behördenmitarbeiter.

Warnung vor „Whiteout“-Bedingungen

Marc Poloncarz, der Verantwortliche aus dem Bezirk, rief auf Twitter dazu auf, nur in den „kritischsten, lebensbedrohlichsten Fällen“ den Notruf zu wählen, um die Leitungen freizuhalten. Er rief die Einwohner dazu auf, trotz Strom- und Heizungsausfällen in ihren Häusern zu bleiben. Der Transport in Notunterkünfte sei derzeit nahezu unmöglich.

Der US-Wetterdienst rief Reisende am Weihnachtswochenende zu äußerster Vorsicht auf und warnte vor sogenannten Whiteout-Bedingungen, also stark eingeschränkter Sicht und Orientierung durch den Schnee. Reisen unter diesen Bedingungen seien „extrem gefährlich und zeitweise unmöglich“, hieß es. Zudem wurde vor den niedrigen Temperaturen gewarnt.

Ein Haus ist von der Gischt der Wellen des Eriesees mit Eis bedeckt.

© Kevin Hoak/Reuters

Der US-Wetterdienst (NWS) sprach von einem „historischen“ Ereignis. In den Bundesstaaten Montana, South Dakota und Wyoming seien bereits Werte um bis zu minus 48 Grad Celsius gemessen worden. In Denver im US-Bundesstaat Colorado fielen die Temperaturen laut Meteorologen beim Durchzug der arktischen Kaltfront innerhalb von 24 Stunden um rund 40 Grad. „Dies ist nicht wie ein Schneetag aus Kinderzeiten“, warnte Präsident Joe Biden.

Packen Sie sich warm ein, bleiben Sie drinnen und passen Sie dieses Wochenende auf sich auf.

Kathy Hochul, Gouverneurin von New York

Auch die Größe der arktischen Kaltfront sei außergewöhnlich. Sie zog sich von der Grenze zu Kanada im Norden bis zur Grenze nach Mexiko im Süden. Mehrere Bundesstaaten verhängten den Notstand, darunter New York, Oklahoma und Kentucky.

Mehr als 200 Millionen Menschen hatten am Vorweihnachtstag Unwetterwarnungen erhalten. Betroffen waren zunächst vor allem der Norden und der mittlere Westen des Landes. Doch auch in Bundesstaaten im Süden des Landes gab es Warnungen vor extremem Frost.

„Ich bitte alle, heute Abend nicht auf die Straße zu gehen, da sich die Bedingungen verschlechtern werden, wenn die Temperaturen im ganzen Bundesstaat weiter sinken. Packen Sie sich warm ein, bleiben Sie drinnen und passen Sie dieses Wochenende auf sich auf“, rief die Gouverneurin von New York, Kathy Hochul, die Einwohner auf.

Die arktische Kaltfront brachte zudem die Weihnachtspläne vieler Reisender durcheinander: Von Freitag bis Sonntag wurden nach Angaben der Flugdaten-Webseite „FlightAware“ mehr als 10.000 Flüge gestrichen.

Vor allem Passagiere im Norden, rund um die großen Seen, mussten Reisen absagen. Die Flughäfen in Chicago und Detroit gehören zu den wichtigsten Drehkreuzen des Landes. Auf einem Video, das der TV-Sender Weather Channel auf seiner Webseite veröffentlichte, war zu sehen, wie eine ganze Armada von Schneepflügen versuchte, das Rollfeld des Chicago O'Hare International Airport freizuschaufeln. (dpa, AFP)

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