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Jesus Murillo Karam bei einer Pressekonferenz im Jahr 2014.

© Yuri CORTEZ / AFP

Fall der 43 verschwundenen Studenten: Mexikos früherer Generalstaatsanwalt festgenommen

Jesús Murillo Karam war für die ersten Ermittlungen verantwortlich. Nun werden ihm etwa Verschwindenlassen von Menschen und Folter vorgeworfen.

Im Fall der 43 verschwundenen Studenten in Mexiko ist der frühere Generalstaatsanwalt Mexikos verhaftet worden. Die Polizei habe einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Top-Ermittler vollstreckt, teilte die Generalstaatsanwalt am Freitag mit. Jesús Murillo Karam war 2014 für die ersten Ermittlungen in dem Fall verantwortlich. Erst am Donnerstag hatte eine Wahrheitskommission den Behörden vorgeworfen, damals Beweise gefälscht zu haben, um die Wahrheit zu vertuschen.

Murillo Karam werden Verschwindenlassen von Menschen, Folter und Vergehen gegen die Justizverwaltung vorgeworfen, wie es in der Mitteilung weiter hieß. Murillo wurde an seinem Wohnsitz in Mexiko-Stadt festgenommen, er habe keinen Widerstand geleistet.

Den ersten Ermittlungen unter seiner Leitung zufolge waren die Studenten getötet und in einer Müllkippe verbrannt worden. Diese These wurde später von unabhängigen Experten verworfen. Zudem sollen Zeugen gefoltert worden.

Korrupte Polizisten hatten die Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa in Iguala im Bundesstaat Guerrero im September 2014 verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos übergeben. Auch gegen Soldaten und Mitarbeiter weiterer Behörden wird ermittelt.

Die Hintergründe der Tat sind noch immer nicht vollständig aufgeklärt. Die Wahrheitskommission hatte die Studenten zuvor für tot erklärt und den Fall als „Staatsverbrechen“ bezeichnet. (dpa)

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