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Ein Kleinkind beim Spielen (Archivbild).

© ISTOCKPHOTO

Obwohl viele Kinder geboren werden: Höchstes Geburtendefizit in Deutschland seit Ende des Zweiten Weltkriegs

Das sogenannte Geburtendefizit in Deutschland war 2021 so hoch wie schon lange nicht mehr. Der Grund sind die vielen Todesfälle.

Auf den ersten Blick erscheint es paradox: Mit 796.000 Neugeborenen kamen 2021 in Deutschland so viele Kinder auf die Welt, wie seit 25 Jahren nicht mehr – und dennoch spricht das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) vom höchsten Geburtendefizit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Das erklärt sich mit einer anderen Entwicklung, die seit 1971 läuft: Seitdem übersteigt die jährliche Zahl der Todesfälle die der Geburten. Dieses Defizit vergrößert sich seit dem Ende der 1980er und ist das Ergebnis einer Gesellschaft, die zu einem wachsenden Anteil aus alten Menschen besteht. Wie das BiB außerdem angibt, wird der Effekt durch die Corona-Sterblichkeit zwar verstärkt – maßgeblich aber ist der langfristige demographische Trend.

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Deutschland wächst trotzdem

Obwohl Deutschland 2021 zum 50. Mal in Folge ein Geburtendefizit hatte, hat die Bevölkerung seit 1972 um mehr als vier Millionen Menschen zugenommen. Auch diese Entwicklung ist nur scheinbar paradox: Sie liegt an der Zuwanderung aus dem Ausland.

Für die Zukunft rechnen die Wissenschaftler:innen des BiB mit einem weiteren Geburtendefizit. Umso wichtiger sei es deswegen, die hier lebenden Menschen gut auszubilden. C. Katharina Spieß, die Direktorin des BiB, empfiehlt daher, von Anfang an verstärkt in Bildung zu investieren. (tsp)

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