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Polizeibeamte mit Gasmasken und Feuerwehrleute stehen vor einem Hochhaus in Ratingen.

© dpa/Rolf Vennenbernd

Explosion in Ratingen: Verdächtiger will nicht mit Psychiater sprechen

In einem Ratinger Hochhaus wurden durch eine Explosion 35 Menschen verletzt. Der Verdächtige verweigert nun ein Psychiater-Gespräch.

Nach der Explosion mit 35 Verletzten in einem Ratinger Hochhaus verweigert der Verdächtige auch mit dem Psychiater das Gespräch. Das hat eine Sprecherin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft am Dienstag mitgeteilt, die den Psychiater in dem Fall beauftragt hatte.

Dieser werde nun auf Basis der Ermittlungsakten ein Gutachten erstellen. Zuvor hatte der 57-Jährige bereits gegenüber den Ermittlern geschwiegen und sich nicht zum Geschehen geäußert. Zunächst hatte der „Kölner Stadt-Anzeiger“ entsprechend berichtet.

Medienberichte, wonach es den Ermittlern gelungen ist, das Mobiltelefon des Verdächtigen zu „knacken“ und bei ihm Material der rechtsextremen QAnon-Verschwörungstheorie entdeckt wurde, bestätigte die Staatsanwältin nicht.

QAnon ist die Bezeichnung für eine Verschwörungserzählung, die 2017 in den USA ihren Anfang nahm. Dabei geht es um angebliche Pädophile und Kannibalen in den höchsten Machtzentralen und die Erzählung von einer verborgenen „Elite“, einem angeblichen „tiefen Staat“ („Deep State“).

Das Motiv des Verdächtigen sei weiter unklar, hatte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Montag in einer Sondersitzung des Innenausschusses des Landtags berichtet. Bei der Explosion in Ratingen bei Düsseldorf waren am 11. Mai 35 Menschen verletzt worden. Drei von ihnen befanden sich am Montag weiter in Lebensgefahr.

Einsatzkräfte waren wegen eines überquellenden Briefkastens und Verwesungsgeruchs unter dem Stichwort „hilflose Person“ zur Wohnung des 57-Jährigen gerufen worden.

Polizei und Feuerwehr trafen auf einen verwahrlost wirkenden Mann, der ihnen Benzin entgegen geschleudert und gezündet haben soll, als sie seine Wohnungstür öffneten. Der Ratinger sitzt wegen des Verdachts des versuchten Mordes in neun Fällen in Untersuchungshaft.

In der Wohnung stießen Einsatzkräfte später auf eine teilweise skelettierte Frauenleiche, die in einem Rollstuhl saß. Dabei dürfte es sich um die Mutter des 57-jährigen handeln. Die Identifizierung steht noch aus.

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