„Medizinische Fehlinformationen“: Youtube sperrt Video von #allesaufdentisch
Wegen Falschinformationen zu Corona sperrt Youtube den Kanal #allesaufdentisch für sieben Tage. Die Initiative fiel schon öfter mit derartigen Videos auf.
Die Plattform Youtube hat ein Video der Aktion #allesaufdentisch gesperrt und deren Kanal für sieben Tage gesperrt. Grund sei die „Verletzung der medizinischen Misinformations-Richtlinien“, teilte Google am Mittwoch auf Anfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Hamburg mit. Youtube habe klare Richtlinien, was auf der Videoplattform erlaubt sei und was nicht, hieß es weiter. Youtube ist eine Tochtergesellschaft von Google.
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Zuerst hatte das Hamburger Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ (online) am Mittwoch über die einwöchige Sperrung des Kanals berichtet. Demnach war in dem am Dienstag gelöschten Video fälschlicherweise behauptet worden, dass die Corona-Impfung zu 13.000 Todesfällen geführt habe und dass Covid-19 lediglich eine leichte Erkältung sei.
Medizinische Fehlinformationen
In der „Richtlinie zu medizinischen Fehlinformationen über COVID-19“ von Youtube heißt es, auf der Plattform seien „keine Inhalte erlaubt, die medizinische Fehlinformationen zu Covid-19 verbreiten, die im Widerspruch zu medizinischen Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder lokaler Gesundheitsbehörden stehen“. Die „Richtlinie zu Fehlinformationen über Impfungen“ lautet: „Auf Youtube dürfen keine Inhalte veröffentlicht werden, die schädliche Fehlinformationen über derzeit zugelassene und verabreichte Impfstoffe enthalten.“
Der Anwalt der Initiatoren von #allesaufdentisch, Joachim Nikolaus Steinhöfel, teilte auf epd-Anfrage mit, dass er bislang nicht mit der Sache befasst sei.
Bereits mehrere Videos gelöscht
Youtube hat in der Vergangenheit bereits mehrere Videos der Aktion gelöscht. Am 11. Oktober 2021 erreichte die Initiative vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung gegen die Löschung zweier Beiträge. Medienberichten zufolge legte Youtube Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung ein.
Ein weiteres Video unter dem Hashtag #allesaufdentisch, das weiter Falschinformationen zur Corona-Schutzimpfung verbreitet, ist jedoch weiterhin online, berichtet der Spiegel. In einem Videogespräch zwischen dem US-Regisseur Sean Stone und dem Kardiologen Peter A. Mc Cullough schlagen sie vergleichsweise vor, „sie könnten genauso gut eine Waffe nehmen und anfangen, Menschen zu erschießen“ – so schädlich sei ihrer Ansicht nach die Impfung für Genesene.
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„Wie Sie wissen, wird dieses Gespräch jetzt von Youtube zensiert werden“, damit rechnen die beiden am Ende ihres Gesprächs. Das Video ist weiter online zu sehen – trotz der wissenschaftlich falschen Aussagen, die darin vorkommen. Anfragen des Spiegels zu dem konkreten Video blieben von YouTube unbeantwortet.
Die Aktion #allesaufdentisch bezeichnet sich selbst als „Initiative für einen gesellschaftlichen Dialog“. Initiiert wurde sie unter anderen von dem Schauspieler Volker Bruch („Babylon Berlin“). Ziel ist nach Angaben der Organisatoren, „die Pandemie als gesamtgesellschaftliches Problem zu betrachten, und auch denjenigen ExpertInnen Gehör zu verschaffen, die bisher, trotz ihrer oft hohen Reputation, in der öffentlichen Debatte kaum oder gar nicht wahrgenommen wurden“. Viele der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler waren bereits an der umstrittenen Kampagne #allesdichtmachen beteiligt. (epd)
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