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Weil ohnehin nichts zu retten ist, wird exzessiv geshoppt: „Doom Spending“ heißt das neue Phänomen

© imago/Westend61

Tagesspiegel Plus

Hyper-Shopping im Angesicht der Krise: Statt „Nach mir die Sintflut“ heißt es jetzt „Ich bin die Sintflut“

„Doom Spending“ heißt das neue Phänomen, das besonders unter Jüngeren um sich greift. Menschen konsumieren exzessiv – weil die Welt ohnehin nicht zu retten ist.

Man kennt das: Kaum hat man Zoff zu Hause oder Stress im Büro, geht man shoppen. Eins, zwei, drei sind die Taschen voll, die Mundwinkel wieder oben. Wie das funktioniert, ist psychologisch belegt und hat mit Selbstwirksamkeit zu tun. Wer einkauft, trifft Entscheidungen, was eine wohltuende Illusion von Autonomie und Lagebeherrschung erzeugt.

Da Zoff und Stress wegen globaler Polykrise und nationaler Grundgereiztheiten insgesamt zunehmen, wurde zuletzt immer öfter und immer öfter zu viel eingekauft, bis weit über die finanziellen Reserven hinaus, sprich: Verschuldung, was jetzt auch einen Namen hat: „Doom Spending“.

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