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Trümmer liegen vor einem Haus in der Neustraße in Eschweiler.

© Federico Gambarini/dpa

Update

Fußgängerzone in Trümmern: 15 Verletzte bei Explosion in Eschweiler – Säugling in Lebensgefahr

In Nordrhein-Westfalen hat eine gewaltige Explosion eine Fußgängerzone in ein Scherbenmeer verwandelt. Die Ermittler schließen ein Fremdverschulden nicht aus.

| Update:

In der Fußgängerzone von Eschweiler liegen Schaufensterpuppen inmitten eines Scherbenmeers, dazwischen steht ein hochhackiger roter Damenschuh. Eine gewaltige Explosion in einem Wohn- und Geschäftshaus hat in der Stadt nordöstlich von Aachen am Donnerstagabend 15 Menschen verletzt.

Zwei von ihnen, darunter ein wenige Wochen alter Säugling, schweben in Lebensgefahr, wie ein Polizeisprecher in Aachen am Freitagmorgen berichtete. Einige Verletzte hätten „massive Verbrennungen“, sagte ein Feuerwehrsprecher.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei den Verletzten um Hausbewohner handelt. Vermisst werde bislang niemand, sagte die Polizeisprecherin.

Polizei und Feuerwehr gingen von einer Gas-Explosion in dem mehrstöckigen Haus aus. Durch die Wucht der Detonation gingen in 50 Metern Umkreis sämtliche Fensterscheiben zu Bruch. Auch Geschäfte gegenüber des Hauses, aus der die Detonationswelle kam, lagen in Trümmern.

Bei den Rettungsarbeiten seien darüber hinaus zwei Feuerwehrleute leicht verletzt worden. Der Ort des Geschehens sei weiträumig abgesperrt, die Spurensicherung sei vor Ort. Es würden Personen befragt. 

Die Ermittler schließen ein Fremdverschulden nicht aus. „Es ist derzeit unklar, ob ein Unglücksfall oder Fremdverschulden vorliegt“, sagte eine Sprecherin der Polizei Aachen am Freitagmorgen. „Wir ermitteln in alle Richtungen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Aachen. Nähere Angaben machten die Behörden zunächst nicht. 

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Die Explosion entfesselte zudem ein Feuer, das stundenlang ein Großaufgebot von Brandbekämpfern aus der Region beschäftigte. Unterstützung erhielten Polizei und Feuerwehr durch das Technische Hilfswerk Eschweiler. Gegen 02.00 Uhr nachts war das Feuer gelöscht. Allerdings wurden später noch Glutnester entdeckt. Rund 200 Kräfte seien im Einsatz gewesen.

Die Feuerwehr geht von einer Gas-Explosion in dem mehrstöckigen Haus aus.

© Federico Gambarini/dpa

Die Explosion war am Donnerstagabend gegen 21.15 Uhr gemeldet worden. Auch angrenzende Häuser wurden durch ihre Wucht schwer beschädigt. Ob das Unglückshaus selbst oder Nachbarhäuser einsturzgefährdet sind, müsse nun geprüft werden. Bis dahin dürfen die Bewohner nicht zurück in ihre Wohnungen. Die Zahl der Evakuierten war in der Nacht noch unklar.

Behörden gehen von einem Unglück aus

„Es war noch kein Statiker in den Häusern“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Eschweilers Feuerwehr hatte Großalarm ausgelöst und Brandwehren aus den Nachbarstädten zur Verstärkung angefordert. „Das war ein sehr großer Einsatz“, sagte ein Polizeisprecher.

Eschweiler liegt zwischen Aachen, Köln und der Nordeifel. Die Stadt hat knapp 56.000 Einwohner. Das letzter große Unglück ist dort noch nicht lange her: Im Juli 2021 hatte die Flutkatastrophe die Stadt heimgesucht.

Allein am Krankenhaus von Eschweiler, das in einer dramatischen Rettungsaktion evakuiert werden musste, entstand ein Schaden von 120 Millionen Euro. Das Krankenhaus ist mit 1400 Beschäftigten der größte Arbeitgeber der Stadt. (dpa)

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