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Noch im Sommer 2022 gab in einer Umfrage die Mehrheit an, die Klimakrise für ein wichtiges Thema zu halten. Doch mittlerweile fliegen die Deutschen wieder so viel wie eh und je.

© Getty Images/Marco Bottigelli

Tagesspiegel Plus

Eh-alles-egal-Stimmung am Airport: Was ist aus der Flugscham geworden?

Die Klimakrise spitzt sich zu, gleichzeitig steigen immer mehr Menschen ins Flugzeug. Jede Hemmung scheint verflogen zu sein – das zeigt zumindest ein Besuch am Flughafen.

Ein Freitagvormittag am BER, Ferienende. Es ist voll, aber nicht brechend. Unter den Ankommenden tummeln sich Familien mit Kindern im Schulalter, unter den Abreisenden Familien mit Kindern im Kindergartenalter. Eine Frau, 38, hat ein Baby vor den Bauch geschnallt und wippt es durch die Abflughalle. Gleich geht es gemeinsam mit dem Rest der Familie nach Palma, für eine Woche.

Hat sie darüber nachgedacht, dass sie nachher alle mehr als 600 Kilogramm CO₂ verursacht haben werden? Nein, sagt die Frau - und sie habe wegen des Fliegens auch noch nie ein schlechtes Gewissen gehabt. Menschen, die akribisch auf Natur und Umwelt achteten, kämen ihr albern vor. „Die essen dann auch Avocados. Das ist doch eine Doppelmoral“. Alles richtig könne man sowieso nicht machen, dann lieber eine Mitte finden und weder dauernd fliegen, noch Unmengen an Avocados essen.

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