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Shirin David mit pinken Pelzstiefeln.

© screenshot Instagram

Dicker Pelz gegen Kritik: Shirin David stören Shitstorms nicht

Tierschützer und Online-Aktivisten machen gegen Shirin David mobil. Die Rapperin reagiert, indem sie noch eine Provokation draufsetzt.

„Ja, ich hab das – Recht, immer zu tun und zu lassen, was ich will“, rappt Barbara Schirin Davidavicius in ihrem Song „Ich darf das“ und lebt offenbar auch nach dieser Devise. Davidavicius, besser bekannt als die erfolgreichste deutsche Rapperin Shirin David, ist immun gegen Kritik. Zumindest stören sie die unzähligen kritischen Kommentare in den letzten Tagen und Wochen unter ihren Beiträgen auf ihren Social-Media-Kanälen nicht.

Shirin David ist das Gesicht der aktuellen McDonald’s-Kampagne, und das löst selbst bei ihren Fans Unmut aus. Nicht nur, weil McDonald’s Sponsor der WM in Katar war, die wegen Menschenrechtsverletzungen im Land in der Kritik stand, sondern, und das scheint den David-Kritikern besonders aufzustoßen, weil das Unternehmen wie wohl kein anderes für Fleischkonsum steht.

Einer der vielen, der David deswegen auf dem Kieker hat, ist der Influencer und Arzt Aljoscha Muttardi, der größere Bekanntheit als Juror der Netflix-Serie „Queer Eye“ erlangte. Er setzt sich online für Veganismus und queer-relevante Themen ein.

Sowohl Muttardi als auch die zahlreichen negativen Kommentare lassen David allerdings kalt, denn die setzt sogar noch einen drauf: In einem weiteren Werbeclip für die Fastfood-Kette posiert sie, zusammen mit einem Pappaufsteller von sich, vor einer McDonald’s-Filiale und trägt eine Kombination aus pinken Pelz-Highheels, Pelz-Handschuhen und Pelzmütze.

Einigen eifrigen Tierschützern zufolge handelt es sich dabei um Echtpelz, eine noch schlimmere Sünde als Chicken-Nuggets oder Bacon-Burger, die den Shitstorm um David erst so richtig entfacht.

Den sehr aufgebrachten Muttardi bringt das richtig in Rage. Weil David Kritik ignoriere, fordert er seine Follower dazu auf, die mit David kooperierenden Unternehmen öffentlich zu fragen, warum sie weiterhin mit einer Person zusammenarbeiten, die mit einem „riesen großen F U“, so die Wortwahl, auf alle Tierschutzaktivisten und Menschen mit „einem Funken Empathie“ reagiere. 

Ob ich darf? Ja, ich darf das – Pech! Ob ich’s mach? Ja, ich mach das – echt! Ob ich’s hab? Ja, ich hab das – Recht, immer zu tun und zu lassen, was ich will.

Shirin David, Rapperin

Auch das dürfte David egal sein, wenn sie weiter lebt, was sie ganz offen sagt: „Immer zu tun und zu machen, was ich will“. Und offensichtlich ist sie unter anderem auch deshalb so erfolgreich. David hat es geschafft, das Erfolgsprinzip des weiblichen „Bad Ass“ von amerikanischen Rapperinnen wie der ehemaligen Stripperin Cardi B nach Deutschland zu importieren. Hierzulande überfordert das offenbar einige.

Und das scheint gerade auch daran zu liegen, dass Sexismus und eine harte Sprache von Frauen weniger geduldet werden als von Männern. Shirin David macht Hip-Hop mit einer Riesenportion Prahlerei und nennt ihr zweites Album offensiv „Bitches brauchen Rap“. Also macht sie das, was auch unzählige männliche Rapper in der Branche jeden Tag tun – inklusive Echtpelz und Werbung für Fast-Food-Ketten. Wer sich daran stört, sollte seinen kritischen Blick zumindest auch auf die ganze Branche werfen.

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