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 Evolutionsbiologin und Wissenschaftsjournalistin Caroline Ring.

© Tagesspiegel/Nassim Rad

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„Ein Grünspecht hat das Finanzamt durchlöchert“: Evolutionsbiologin über den massiven Zuzug der Vögel in die Städte

Berlin ist Hauptstadt der Nachtigallen, die Amsel im Park kommt aus Ghana und liebt Jazz: Caroline Ring weiß alles über Vögel – und warum sie sich in Metropolen so wohlfühlen.

Von Kerstin Decker

Frau Ring, wenn Ornithologen aus dem Ausland unsere Vogelwelt studieren wollen und nach dem bestmöglichen Ort fragen, hören sie oft den enthusiastischen Vorschlag: Fahren Sie doch nach Berlin! Was ist das, verkehrte Vogelwelt?
Jedes Jahr am ersten Mai-Sonnabend gehen Freiwillige auf Vogelsuche. Wer die meisten Arten sichtet, gewinnt. Das ist das Vogelrennen, die Birdrace. Vor drei Jahren war ich dabei, fuhr mit einem Freund nach Brandenburg, in Trebbin fingen wir an. Am Ende hatten wir 99 Arten, darunter Sommergoldhähnchen, Baumpieper und Grünschenkel, das war nicht schlecht. Aber die Teamkollegin, die den ganzen Tag nicht aus Berlin herauskam, fand die meisten Vögel. Rund zwei Drittel aller Brutvogel-Arten, die in ganz Deutschland vorkommen, gibt es auch in Berlin.

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