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© Rückeis

Charlottenburg: Zoofenster soll noch größer werden

Investoren aus den Vereinigten Arabischen Emiraten wollen das Schimmelpfeng-Areal mit in den 200 Millionen Euro teuren Bau einbeziehen. Anfang April soll der Bau des knapp 120 Meter hohen Turms beginnen.

Das seit 17 Jahren geplante Zoofenster-Hochhaus zwischen Breitscheidplatz und Bahnhof Zoo wird nun endlich wirklich gebaut – das stellte der Charlottenburg-Wilmersdorfer Baustadtrat Klaus-Dieter Gröhler (CDU) am Mittwoch klar. „Jetzt geht’s los!“, freute er sich zusammen mit Investorenvertretern bei der Vorstellung des Projekts. Tatsächlich haben Bauarbeiter die Riesenplakate rund um die brachliegende Baustelle entfernt, die Trägergerüste verschwinden im März. Ab Anfang April soll der 118-Meter-Turm dann in die Höhe wachsen. Die Eröffnung ist für 2011 geplant.

Eigentümer des Filetgrundstücks sind inzwischen private Geldgeber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die eigens für den Hochhausbau die Firma Harvest in Abu Dhabi gründeten. Ihr französischer Sprecher und Projektentwickler Patrice Brunet kündigte an, der Neubau werde 150 bis 200 Millionen Euro kosten – zuzüglich des nicht genannten Grundstückskaufpreises.

Heute treffen sich Brunet und weitere Planer mit dem Frankfurter Architekten Christoph Mäckler, von dem der bisherige Entwurf stammt. Grundsätzlich halte man daran fest, sagte Brunet, kleinere Änderungen seien aber möglich. Vor allem aber geht es den Bauherren um einen „Nutzungsmix“: Außer einem Fünfsternehotel wollen sie auch Wohnungen und Büros schaffen. Das Hotel soll deshalb höchstens 300 statt der zuletzt geplanten 445 Zimmer erhalten. Die Verhandlungen mit einem Hotelbetreiber laufen noch. Dessen Namen nannte Brunet nicht, er rechnet jedoch innerhalb der nächsten zwei Monate mit dem Vertragsabschluss.

Die Investoren wollen auch einen Teil des angrenzenden Schimmelpfeng-Hauses in der Kantstraße kaufen und abreißen – zugunsten einer 36 Meter hohen Blockrandbebauung. Es geht um die Ecke Hardenberg- und Kantstraße gegenüber dem Kino Zoo-Palast; die Planer nennen das Gelände wegen seiner Form „das Tortenstück“. Baustadtrat Gröhler lobte die Idee, das Zoofensterprojekt auszudehnen: „Damit rückt es näher an den Breitscheidplatz heran, und das ist städtebaulich wünschenswert.“

Noch gehört das Nachbargrundstück der Firma EH Estate Management GmbH, die ein eigenes 118-Meter-Hochhaus anstelle des alten Schimmelpfeng-Hauses plant; dort ist der Baubeginn wegen fehlender Mieter noch offen. Ein Teilverkauf würde nichts an diesem Vorhaben ändern, weil dessen geplanter Standort zwischen Kantstraße und Kurfürstendamm nicht betroffen wäre. Dagegen verschwände die Überbauung der Kantstraße mit dem Schimmelpfeng-Haus früher als bisher geplant.

Die Zoofenster-Planer hätten „vollen Rückenwind“ vom Senat und Bezirk, lobte Investorensprecher Brunet. Es sei kein Zufall, dass sich die Finanziers für die City-West entschieden haben: Mit Projekten wie dem Riesenrad am Zoo oder der Modernisierung der Zoobogen-Bauten entlang der Hardenberg- und Budapester Straße werde die Gegend bald „eine dramatische Aufwertung erleben“.

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