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Der Friedhof vor dem Halleschen am Mehringdamm in Berlin-Kreuzberg soll bei der Entwicklung des Dragonerareals und des Rathausblocks aufgewertet werden. Die Stiftung Zukunft Berlin hat dazu einen 10-Punkte-Plan entwickelt. Aufgenommen am 18. Juni 2021.

© Foto: Kitty Kleist-Heinrich/Tagesspiegel

Wochenlanges Warten auf Sterbeurkunden: Berliner Senat will Abläufe in allen Bezirken beschleunigen

Um die Ausstellung von Sterbeurkunden zu beschleunigen, will Berlin ein einheitliches Online-Verfahren entwickeln. Auch eine Entlastung der Standesbeamten ist geplant.

Berlin will die Ausstellung von Sterbeurkunden deutlich beschleunigen und vereinheitlichen. Das kündigte Berlins Chief Digital Officer (CDO) Ralf Kleindiek am Mittwoch bei einem Termin gemeinsam mit Berlins Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey (beide SPD) an.

Kleindiek sagte: „Wir sehen die Not und wird sind im Moment dabei, die Unterschiede zwischen den Bezirken zu identifizieren.“ Kleindiek will in Zukunft einheitliche Standards verabreden, damit die Ausstellung einfacher und schneller geht. „Wir wollen ein einfacheres Online-Verfahren entwickeln.“

Zuvor hatte der Tagesspiegel über teils wochenlange Wartezeiten auf Sterbeurkunden berichtet. In Marzahn-Hellersdorf, Steglitz-Zehlendorf oder Mitte dauert es teils bis zu einem Monat, bis die Urkunde ausgestellt werden kann. In anderen Bezirken wiederum, wie auch in Neukölln, geht es deutlich schneller. Vor allem die personelle Ausstattung ist das Problem. Es gibt eine Not bei Standesbeamten in Berlin. „Die sind eine rare Berufsgruppe“, sagte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (SPD) dazu.

„Wir wollen gern schneller werden“, versprach Franziska Giffey. „Das ist bislang nicht zufriedenstellend.“ Giffey sprach jedoch auch von einer besonderen Belastung gerade der Bürgerämter aufgrund der Wahlvorbereitungen. Sieben von 43 Standorten in Berlin sind zurzeit geschlossen, weil Personal abgestellt wurde für die Wiederholungswahl. Allerdings existieren die Probleme mit den Sterbeurkunden schon seit Jahren und tauchen immer wieder auf.

Kleindiek will den Prozess in Zukunft unabhängiger von einzelnen Standesbeamten gestalten. „Wir haben eine Menge von Schritten, die können digitalisiert werden oder das müssen keine Standesbeamten machen“, sagte Berlins CDO. Als Beispiele nannte er das Kopieren oder Siegeln von Dokumenten.

Dies sei bisher aber gesetzlich vorgeschrieben. Das will Kleindiek ändern. „Wir brauchen dann nicht mehr so viele Standesbeamte, weil die Arbeitsschritte auch andere Mitarbeiter machen können. Dann werden wir deutlich flexibler in allen Bezirken.“ Standesbeamte, sagte Kleindiek, könnten sich dann auf das Verheiraten von Menschen konzentrieren.

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