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Symbolbild einer Justitia mit verbundenen Augen und einer Waage.

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Urteil zu Remmo-Strohfrau: Berliner Landgericht ordnet Einziehung von Clan-Immobilie an

Die Immobilie einer Strohfrau des Remmo-Clans ist vom Landgericht eingezogen worden. Es handelt sich um ein Objekt in Reinickendorf. Selbst Zeugen im Libanon wurden im Prozess gehört.

Das Landgericht Berlin hat in einem Urteil vom Mittwoch die Einziehung einer Immobilie aus dem Umfeld der Remmo-Familie und weiterer Vermögenswerte angeordnet. Wie eine Sprecherin des Gerichts dem Tagesspiegel mitteilte, handelt es sich um ein Objekt in der Provinzstraße in Reinickendorf. Darüber hinaus wurde eine Kaufpreisforderung aus dem Verkauf einer weiteren Immobilie eingezogen.

Die Reinickendorfer Immobilie wird einer Strohfrau zugerechnet, einer 46 Jahre alten deutschen Staatsbürgerin, die in einem freundschaftlichen Verhältnis zu Mitgliedern der deutsch-arabischen Großfamilie mit Wurzeln im Libanon gestanden haben soll.

Laut Deutscher Presse-Agentur soll die in Berlin lebende Zahnarzthelferin das Grundstück für etwa 335.000 Euro erworben haben. Im Prozess gab sie zu, als Strohfrau für einen Bekannten der Familie agiert zu haben, der die Mittel für den Kauf der Immobilie aus einer Erbschaft aufgebracht habe.

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Bereits im August 2021 hatte das Gericht per Beschluss auch Forderungen aus dem Verkauf von Immobilien, Miet- und Pachtverhältnissen sowie Geld eingezogen. In einer umfangreichen Beweisaufnahme, die sich über 43 Tage erstreckte, hatte das Gericht zu klären, ob die Immobilien mit Geldern aus Straftaten finanziert worden sind. Die mündliche Verhandlung hatte bereits am 6. Oktober 2022 begonnen.

Insgesamt wurden 22 Zeugen vernommen – darunter auch ein Zeuge, der in Zusammenarbeit mit libanesischen Ermittlungsbehörden in der deutschen Botschaft im Libanon per Videovernehmung befragt wurde. Das Berliner Gericht hatte im Verlauf des Prozesses zwei Rechtshilfeersuchen in den Libanon gestellt.

Letztendlich kam die 2. Strafkammer des Landgerichts zum Schluss, dass die Immobilien aus rechtswidrig erlangtem Vermögen finanziert worden sind. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig und kann per Revision angefochten werden.

In einer spektakulären Aktion waren im Juli 2018 insgesamt 77 Immobilien, die einer Berliner Großfamilie zugerechnet werden, im damaligen Wert von rund neun Millionen Euro vorläufig sichergestellt worden. Ermittler gehen davon aus, dass diese Häuser und Grundstücke nicht mit legalem Geld erworben seien.

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