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Kommentar: Unverdrossen

Sabine Beikler wundert sich über das alltägliche Politikgeschäft.

Von Sabine Beikler

Politikverdrossenheit ist ein grässliches Wort. Deshalb mühen sich die Politiker gern, den Bürgern ihre Debatten, Forderungen und Erfolge im Alltagsgeschäft möglichst erfahrbar zu präsentieren. Ein schönes Beispiel dafür ist der offene Brief an den Regierenden, den die Grünen als neue Tradition zum Jahresanfang schreiben wollen. So weltoffen sich Wowereit gern präsentiert, so traditionsbewusst kann er andererseits sein. Auf offene Briefe, so lautet die Auskunft aus der Senatskanzlei, antworte der Regierende Bürgermeister grundsätzlich nicht. Eine Brieffreundschaft ist also nicht zu erwarten.

Den Grünen kommt das vielleicht ganz gelegen. Ihnen wird nicht widersprochen, was die Partei – ebenfalls nach bewährter Manier – so auslegt, dass der Regierende überhaupt keine Antwort parat habe. Durch dieses Zusammenspiel von alter und neuer Tradition erfährt der Bürger wieder einmal eine sinnhafte Vorstellung über Politikgestaltung. Willkommen im Kindergarten.

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