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Berlin: Trosse riss ab: Unfall bei Bahnbau

Stahlseil sauste umher Verletzt wurde niemand

Erkner - Ein ungewöhnliches Unglück am Bahnhof Erkner am südöstlichen Berliner Stadtrand beschäftigt das Eisenbahnbundesamt. Am Montag war dort die geplante Montage eines 85 Tonnen schweren Bauteils für den neuen Bahnhof unter den Augen zahlreicher Bauleute und Schaulustiger gescheitert: Beim versuchten Anheben des 25 Meter langen Beton-Kolosses durch einen Spezialkran riss eine der beiden Befestigungsösen, so dass die Stahlseile nach Augenzeugenberichten plötzlich umherschwangen und Betonsplitter durch die Luft flogen. Verletzt wurde niemand, doch in Erkner ist der als „Schauspiel der Ingenieurkunst“ angekündigte Akt nun Stadtgespräch. Denn die Öse hätte unter Umständen auch nach dem Anheben des Brückenteils reißen können. Dann wäre das tonnenschwere Teil aus großer Höhe auf die Straße gestürzt.

Möglicherweise war das Brückenteil in den kalten Nächten zu fest am Erdboden angefroren. Auch eine mögliche Materialermüdung der gerissenen Öse untersucht jetzt das Eisenbahnbundesamt. „Auf den Verkehr hat der Unfall keine Auswirkungen“, sagte ein Bahnsprecher. „Jetzt muss ein neuer Termin für die Montage gefunden werden.“ Er selbst könne sich an ein ähnliches Unglück im Bereich der Bahn nicht erinnern.

Dennoch kommt es gerade bei Brückenmontagen immer wieder zu Unfällen. Im September 2006 war kurz nach der Eröffnung eine Straßenstahlbogenbrücke über den Nottekanal in Königs Wusterhausen von einem Schwimmponton gerutscht und hatte tagelang die Hafenausfahrt blockiert.Ste.

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