Störung behoben: Stundenlanges Chaos auf der Linie U6 in Berlin-Mitte

Nichts ging mehr. Am Mittwoch musste die U6 zwischen den Bahnhöfen Stadtmitte und Wedding eingestellt werden, und zwar mitten im morgendlichen Berufsverkehr.

„Grund ist ein schadhaftes Signalkabel im U-Bahnhof Friedrichstraße“, sagte BVG-Sprecher Markus Falkner. „Das Kabel wird nun ausgetauscht“. Die Störung ist mittlerweile behoben. Das teilten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am Mittwochabend mit.

Der Defekt sei gegen 8.10 Uhr aufgetreten. Die Reparatur werde mindestens bis zum Abend dauern, hieß es am Nachmittag. „Sorgfalt und Sicherheit gehen bei dieser wichtigen Technik vor“, so Falkner.

Fahrgäste berichteten von chaotischen Szenen auf den Stationen in Mitte, überfüllten Bussen und fehlenden Durchsagen.

Zwar wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen zwischen Wedding und Stadtmitte eingerichtet, dieser war jedoch völlig überfordert.

Da seit Anfang Januar der Nord-Süd-Tunnel der S-Bahn wegen routinemäßiger Sanierungsarbeiten gesperrt ist, ist der Andrang auf der U6 noch größer als sonst. Zudem fährt, wie berichtet, seit Oktober auf der U2 nur noch ein Pendelzug zwischen Klosterstraße und Senefelderplatz. Darüber diskutierte am Mittwochvormittag das Abgeordnetenhaus.

Damit sind am Mittwoch fast alle Linien in Mitte außer Betrieb. Gegen 10 Uhr gelang es der BVG, zwischen Wedding und Unter den Linden einen Pendelzug im 20-Minuten-Takt fahren zu lassen.

Einen Anschlag oder einen Sabotageakt schloss der Verkehrsbetrieb zunächst aus. In der Vergangenheit hatten Linksextremisten mehrfach Anschläge auf Kabel der S-Bahn verübt und teilweise tagelangen Stillstand verursacht.

Was den Defekt sonst verursacht haben könnte, sagte die BVG nicht. Derzeit fährt die U6 nur zwischen Alt Mariendorf und Kurt-Schumacher-Platz, da das Nordende der Linie mehr als zwei Jahre lang generalsaniert wird.