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Stadtmenschen: Zeitzeugenpreis "Mauerfall"

Am 9. November 1989 wurden Lebensentwürfe auf eine harte Probe gestellt. So erging es auch der heute 45-jährigen Kira von Moers aus West-Berlin. Sie konnte sich nur wenig anfreunden mit der Wende.

„Wir stritten uns, verstanden uns nicht, umarmten uns trotzdem“, schreibt sie in ihrer autobiografischen Geschichte „50 Meter hin und 49 zurück“. Doch dann: „Mich haben Ost-Menschen gewendet, die heute nicht mehr so heißen.“ Die Personalberaterin, von 1996 bis 1999 als Personalreferentin beim Tagesspiegel, gewann mit ihrem Text den Zeitzeugenpreis „20 Jahre Mauerfall“. Den zweiten Platz belegte Monika Restetzki mit „Silberblatt“. Die Drittplatzierte, Hannelore Kleinschmid, überzeugte mit „Beata, Klara und Gustav“. Der Preis, initiiert von Verleger Johann-Friedrich Huffmann, wurde am Dienstagabend im Roten Saal im Rathaus verliehen, über 250 Leute saßen im Publikum. „Es gibt unzählige Menschen, die ihre persönlichen Erfahrungen niederschreiben und damit Geschichte erfahrbar machen“, sagte Jurymitglied Edzard Reuter, Ehrenbürger Berlins und Sohn des legendären Ernst Reuter, in seiner Festrede. Eingeschickt wurden über 100 Arbeiten. Die Siegertexte werden in einem Sammelband vom Frieling-Verlag publiziert. Kira von Moers ist längst angekommen im geeinten Berlin, doch sie fürchtet: „In vielen Köpfen ist die Teilung noch unglaublich präsent – leider.“ sdw

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