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Ein Streit in einer Unterkunft für obdachlose Menschen ist am Mittwoch eskaliert

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Update

SEK-Einsatz in Berlin-Marzahn: Betrunkener schießt in Obdachlosenunterkunft auf seinen Zimmernachbarn – acht Polizisten verletzt

Ein Mann schießt mutmaßlich mit einer Druckgaspistole auf einen anderen. Die Polizei rückt mit Spezialkräften an. Durch die Detonation eines Einsatzmittels werden auch Beamte verletzt.

| Update:

In einer Obdachlosenunterkunft in Berlin-Marzahn soll ein 43-Jähriger mehrfach auf seinen Zimmernachbarn geschossen haben. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Der 58-Jährige kam mit oberflächlichen Verletzungen am Hals und am Kopf zur ambulanten Behandlung ins Krankenhaus. Bei dem Einsatz in der Otto-Rosenberg-Straße wurden auch mehrere Beamte durch einen sogenannten Irritationskörper, ein Einsatzmittel der Polizei, verletzt.

Die durch die zu früh gezündete Blendgranate verletzten Beamten, unter denen sich Bereitschaftskräfte und SEK-Kräfte befanden, erlitten Knalltraumata und zwei von ihnen außerdem Augenverletzungen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Drei Einsatzkräfte mussten ihren Dienst beenden. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung im Amt.

Wann und wie das Einsatzmittel hochging, werde ermittelt, sagte ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte waren laut Polizei am Mittwochmittag in die Unterkunft gerufen worden, weil von dort Schüsse gemeldet worden waren.

Der 43-Jährige soll nach Aussagen des Angegriffenen gegen 13.45 Uhr ohne ersichtlichen Grund und unvermittelt auf seinen Nachbarn geschossen haben. Da nicht auszuschließen war, dass der Angreifer mit einer scharfen Waffe geschossen hatte, rückte die Polizei mit Kräften einer Hundertschaft und Spezialeinsatzkräften des Landeskriminalamtes an, teilte die Behörde mit.

Die Beamten verschafften sich Zugang zu dem Zimmer des Tatverdächtigen im fünften Stock der Unterkunft und nahmen ihn fest. Die mutmaßliche Tatwaffe, eine Druckgaspistole, wurde beschlagnahmt. Der Mann wurde durch Rettungskräfte ambulant behandelt. Eine freiwillige Atemalkoholkontrolle ergab bei ihm nach Angaben der Polizei etwa 2,2 Promille. Im Polizeigewahrsam sei ihm nach richterlicher Anordnung Blut abgenommen worden. Anschließend wurde er entlassen.

Laut Behörde kam es bei dem Einsatz zur ungeplanten Umsetzung eines Irritationskörpers. Das Einsatzmittel, das einen lauten Knall und Blitz erzeugt, sei nach bisherigen Ermittlungen zu früh umgesetzt, hieß es. (Tsp, dpa)

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