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Auch die Sehitlik-Moschee in Tempelhof erhielt Hassbriefe.

© dpa/Fabian Sommer

Polizei ermittelt in vier Fällen: Berliner Moscheen erhalten Hassbriefe

Der Terror in Israel und der Krieg in Gaza lösen auch aggressive Vorfälle in Deutschland aus. Juden werden beschimpft, ebenso wie Muslime.

Mehrere Moscheen in Berlin und anderen Teilen Deutschlands sind hasserfüllt beschimpft und beleidigt worden. Sie erhielten in den vergangenen Tagen Briefe mit Hasstiraden, die zudem Fäkalien, verbrannte Koranseiten und Schweinefleisch enthielten. Die Berliner Polizei ermittelt in vier Fällen, bei denen drei Moscheen und ein islamischer Verband betroffen sind, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Weitere vergleichbare Fälle seien aus anderen Bundesländern bekannt. Man stehe in Kontakt mit den Landeskriminalämtern.

Von wie vielen weiteren Fällen die Rede sei und ob alle Briefe von einem Täter sein könnten, stehe noch nicht fest, sagte der Polizeisprecher. Auf einem der Fotos der Briefumschläge an Berliner Moscheen ist ein Poststempel von einem Briefzentrum 44 zu sehen, das sich in Dortmund befindet.

Die Berliner Moscheen zeigten Fotos von den größeren Briefsendungen, die Plastikbeutel samt Inhalt enthielten. Zu sehen waren unter anderem angebrannte Textseiten, Wurstscheiben und Erde oder Dreck. In einem ausgedruckten Text wurden in deutscher und türkischer Sprache der Koran, Allah und Mohammed höchst aggressiv beschimpft, die Rede war auch von Hundekot und weiteren ähnlichen Objekten.

Ermittelt werde wegen des Verdachts der Beschimpfung von Bekenntnisgemeinschaften und Religionsgesellschaften, so die Polizei. Man stehe in Kontakt mit den Moscheen und prüfe die Gefährdungslage. „Wir nehmen die Fälle ebenso ernst wie vergleichbare gegen jüdische Einrichtungen“, sagte ein Sprecher.

Briefe erhielten laut Polizei die Sehitlik-Moschee in Tempelhof, die Muradiye-Moschee in Neukölln, die Kocasinan-Moschee und der islamische Verein DITIB. Einige Moscheen berichteten zudem von an die Wände geschmierten Hakenkreuzen und Davidsternen und Drohanrufen.

„Diese schockierenden Vorfälle versetzen nicht nur uns in tiefe Trauer, sondern stellen auch eine ernsthafte Bedrohung für das Sicherheitsgefühl und die Zusammengehörigkeit unserer Gemeinde dar“, teilten betroffene Moscheen am Freitag mit. „Eine derartige feindselige Aktion können wir nicht tolerieren und erwarten ein deutliches Statement seitens der Behörden, das solche Handlungen verurteilt und Maßnahmen zum Schutz unserer Gemeinde ergreift.“ (dpa)

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