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Am 1. April 2023 wird die Lichtinstallation „Nachtspur“ von SKIA Studio auf dem zukünftigen Testfeld des Reallabor Radbahn eröffnet.

© SKIA Studio

Lichtinstallation über künftiger Radbahn: Die „Nachtspur“ bringt das Kreuzberger U-Bahn-Viadukt zum Leuchten

„Eine bescheidene Hommage an eine rastlose Stadt“ soll die Installation unter dem U1-Viadukt sein. Ende August soll hier das Testfeld für die Radbahn eröffnen.

Unter dem U-Bahn-Viadukt auf der Skalitzer Straße in Kreuzberg ist es grau und düster. Einige Autos parken dort, Taubendreck landet auf dem Boden. Die Lichtinstallation „Nachtspur“ soll das ändern und ab Sonnabend, 1. April, zumindest einen kleinen Teil der zukünftigen U1-Radbahn auf Höhe der Oranienstraße zum Leuchten bringen.

Horizontale Lichtbahnen werden dann „die schwingende Bewegung eines Fahrrades nachzeichnen“, wo später einmal die Radbahn verlaufen soll. Allerdings nicht auf dem Boden, sondern an einer Stahlkonstruktion von der Decke des Viadukts hängend. Vier LED-Schläuche von jeweils etwa 36 Metern Länge sollen so montiert werden, dass sie der geschwungenen Struktur einer DNA ähneln.

Entworfen wurde die Lichtskulptur vom Künstler:innen-Duo „SKIA“ aus Mainz, nachdem sie 2021 den öffentlichen Wettbewerb „Künstlerische Belebung der Radbahn Berlin“ gewonnen hatten. Die „Nachtspur“ sei „eine bescheidene Hommage an eine rastlose Stadt, die jedes Jahr Menschen aus verschiedenen Teilen der Welt anzieht und eine Vielfalt von Erfahrungen beherbergt“, sagen Anna Ruppert und Matías Ernstorfer von SKIA Studio.

Die Form der vier LED-Lichtschläuche soll einer DNA ähneln und kann zum Teil von Besucher:innen zum Leuchten gebracht werden.

© SKIA Studio

Das Lichtkunstwerk ist nicht nur zum Anschauen da, sondern auch partizipativ: Alle Berliner:innen seien dazu eingeladen, „in die Pedale zu treten und so diesen brachliegenden Raum ihrer Stadt aktiv zu beleben“, sagt Luise Flade vom Reallabor. Zwei der vier Lichtbahnen werden von Generatoren betrieben und leuchten erst dann, wenn Interessierte in die Fahrradpedale treten. Bis Ende des Jahres kann die „Nachtspur“ besucht und ausprobiert werden – täglich von Sonnenuntergang bis Mitternacht.

Die Aktion wird von der gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Reallabor Radbahn organisiert, die seit 2019 daran arbeitet, eine Teststrecke der Radbahn zwischen Görlitzer Bahnhof und Kottbusser Tor umzusetzen. Die Gesamtstrecke der Radbahn soll später einmal vom Bahnhof Zoo bis zur Oberbaumbrücke reichen. Als nationales Projekt des Städtebaus wird die Radbahn von Bund und Land gefördert und entwickelt.

Das Radbahn-Testfeld soll Ende August kommen

Im Zuge der Lichtinstallation wurde angekündigt, dass Ende August ein Testfeld der Radbahn eröffnet werden soll. Ein 200-Meter-Feld sollte bereits im vergangenen Jahr getestet werden, letztlich wurden auf 50 Metern sogenannte „Aktionstage“ veranstaltet – mit Vorträgen, Musik und einem Fahrrad-Reparaturstand. Verkehrsregelnde Maßnahmen für das neue, längere Testfeld diesen Sommer, also spezielle Zugänge von den Fußgängerwegen oder die Sperrung des Verkehrs auf der Skalitzer Straße, seien bisher nicht geplant, teilen Verkehrsverwaltung und Bezirk mit.

Zur Eröffnung der Installation am 1. April hat sich ab 20.30 Uhr neben den Künstler:innen auch der Leiter des Straßen- und Grünflächenamtes Friedrichshain-Kreuzberg, Felix Weisbrich, angekündigt. Ab 21 Uhr soll die „Nachtspur“ dann leuchten.

Auch nach der Eröffnung der Lichtinstallation geht es unter dem Viadukt mit Aktionen weiter: Am Sonnabend, 15. April, können Interessierte von 15 bis 18 Uhr kostenlos ihr Fahrrad für die wärmere Saison fit machen und reparieren lassen – mithilfe der mobilen Werkstatt „Radambulanz“. Außerdem gibt es Musik vom „THF Radio“, einer selbstorganisierten Radiostation vom Tempelhofer Feld, sowie Lastenrad-Testfahrten.


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