zum Hauptinhalt
Kylie Jenner

© IMAGO/ABACA

Kylies neue Kleider : Zwei Berliner entwerfen Jenners erste Modelinie

Das Berliner Label „Namilia“, bekannt für freizügige und exzentrische Party-Mode, entwirft die erste Kollektion des neuen Kylie-Jenner-Brands.

Kylie Jenner, der jüngste Spross des Kardashian-Jenner-Clans, wurde einst vom Forbes-Magazin zur jüngsten „Selfmade-Milliardärin“ gekürt. Das schaffte die heute 26-Jährige unter anderem, weil sie so erfolgreich Schminke verkauft. Damit soll offenbar noch lange nicht Schluss sein: Am vergangenen Mittwoch wurde bekannt, dass ab dem 1. November auch eine Modelinie unter ihrem Namen firmiert.

Dass sie nicht höchstselbst die Kollektion entwirft, erklärt sich wohl von selbst. Dass sie daraus auch kein Geheimnis macht, ist ungewöhnlich. Tatsächlich ist die Idee des neuen Labels, das den knappen Namen „Khy“ tragen wird, dass unterschiedliche Designer temporär ihre Kreativität ausborgen – und die ersten, die das getan haben, kommen aus Berlin. Nan Li und Emilia Pfohl vom Label „Namilia“ nämlich.

Nan Li und Emilia Pfohl bei der „Namilia“-Präsentation auf der Berlin Fashion Week.

© imago/Future Image/IMAGO/Frederic Kern

Am Telefon erzählt Li, wie die Kollaboration zustande kam: Vor fünf, sechs Jahren hätte er mal für Kanye West, heute Ye, und dessen Label gearbeitet. Weil es sich hier um das gleiche Team handelt, das unter anderem für die Modelinie von Jenners älterer Halbschwester und Ye’s Ex-Frau Kim Kardashian verantwortlich ist, hätte es im Januar mit „Namilia“ Kontakt aufgenommen.

„Namilia“ sorgt regelmäßig für Schlagzeilen

Bis auf wenige Vorgaben – etwa, um welche Produkte es gehen soll – wäre Li und Pfohl kreative Freiheit überlassen worden. „Uns wurden einige Moods von unserem ‚Motocross‘-Thema geschickt, mit dem Wunsch, dass es ein bisschen cleaner und alles in Schwarz sein soll, aber vom Design her war es uns komplett freigestellt, was wir damit machen wollen“. Mit Jenner selbst hätte es keinen Kontakt gegeben.

Pfohl und Li haben sich während des Studiums an der Universität der Künste in Berlin kennengelernt und 2015 das gemeinsame Label gegründet. Nachdem sie einige Jahre unter anderem in New York ihre Entwürfe präsentierten und prominente Hochkaräter wie Paris Hilton, Cardi B oder Rihanna als Fans für ihre Designs gewinnen konnten, zeigen sie seit zwei Saisons wieder in Berlin, wo sich auch ihr Atelier befindet.

Erst kürzlich waren die beiden Designer in den Schlagzeilen: Das französische Label Hermès hatte sich beschwert, nachdem sie auf der vergangenen Berliner Modewoche ikonische Handtaschen des Luxusunternehmens neu interpretiert hatten. Hermès Forderung lautete, dass „Namilia“ alle Produkte, die mit ihnen in Verbindung gebracht werden könnten, vernichten sollte.

„Namilia“ zog vor Gericht und hatte in erster Instanz Erfolg: „Das Gericht in Frankfurt hat uns recht gegeben, dass die Entwürfe künstlerische Freiheit sind, auch weil die Teile nie für den Verkauf gedacht waren – die waren nur für den Runway“, erzählt Li. Hermès könne jetzt zwar in Revision gehen, Li könne sich aber nicht vorstellen, warum die Richter dann anders entscheiden sollten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false