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Die Alte Nationalgalerie (r) und der Berliner Dom (l) spiegeln sich im Licht der aufgehenden Sonne in der Spree.

© dpa/Christoph Soeder

Update

„Generelles Taschenverbot“: Berliner Museen verschärfen ab Freitag ihre Sicherheitsmaßnahmen

Nach Attacken auf Kunstwerke reagiert die Stiftung Preußischer Kulturbesitz mit strengeren Regeln für Museumsbesucher. Auch kleinere Taschen müssen künftig in Schließfächern gelassen werden.

Nach dem Angriff auf ein Gemälde in der Alten Nationalgalerie in Berlin verschärfen die Staatlichen Museen ab Freitag (4. November) ihre Sicherheitsvorkehrungen. Die Ausstellungsräume können bis auf Weiteres „aufgrund des erhöhten Risikos“ nur nach Abgabe von Jacken und Taschen an der Garderobe oder in den Schließfächern besucht werden. Das teilte eine Sprecherin der Stiftung Preußischer Kulturbesitz am Mittwoch mit. „Bisher waren Taschen bis zur Größe von DIN A4 erlaubt.“

Für die kleineren Taschen müssen laut der Stiftung nun zusätzliche Schließfächer angeschafft werden. Und für Menschen, die Medikamente stets bei sich trügen, müssten Plastiktüten zur Verfügung gestellt werden. Klimaaktivisten hatten zuletzt in mehreren Museen Gemälde mit Flüssigkeiten bespritzt.

Gemälde „Der Clown“ attackiert

Am Sonntagnachmittag hatte eine Frau das verglaste Gemälde „Clown“ von Henri de Toulouse-Lautrec und die dortige Wandbespannung mit einer Kunstblutflüssigkeit beworfen und sich an die Wand neben das Gemälde geklebt. Die Polizei geht – anders als bei anderen Störaktionen – nicht von einem klimapolitischen Hintergrund aus. Die Frau hatte laut Stiftungsangaben Flugblätter über elektromagnetische Wellen auf den Boden geworfen.

Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, hatte am Montagabend Verständnis für die Ziele der Klimaaktivisten geäußert. Die Erderwärmung sei „ein Riesenproblem unserer Zeit“. Gleichzeitig warnte er vor Personen, die die Protestaktionen „mit abstrusen Zielen“ imitieren.

Zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz gehören fünf Einrichtungen. Unter ihrem Dach sind die Staatlichen Museen zu Berlin, die Staatsbibliothek zu Berlin, das Geheime Staatsarchiv, das Ibero-Amerikanische Institut und das Staatliche Institut für Musikforschung vereint. (epd/dpa)

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