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Berlin: Feuer gelegt: Häftling stirbt in Zelle

Justiz geht von Suizid des 47-Jährigen aus.

Berlin - Ein 47-jähriger Gefangener der JVA Moabit ist am Dienstagmorgen tot in seiner Zelle gefunden worden. Offenbar hatte er in Suizidabsicht einen Schwelbrand entfacht. Die Tür war mit Zahnpasta luftdicht abgedichtet. Nach Angaben von Justizsprecher Arnd Bödeker saß Thomas R. „leblos auf seinem Bett des völlig verqualmten Raumes“. Trotz der Wiederbelebungsversuche konnte er nicht gerettet werden. Nach ersten Erkenntnissen spricht alles dafür, dass der Mann an einer Rauchgasvergiftung starb.

Der Gefangene hatte in einer Ecke der Zelle einen Schwelbrand entzündet, nachdem er mit „großer Sorgfalt die Zellentür mit Zahnpasta luftdicht abgedichtet hatte, so dass weder Brandgeruch noch Rauch nach außen dringen konnte“, hieß es in der Justizverwaltung. Weitere Inhaftierte seien durch das Feuer zu keinem Zeitpunkt in Gefahr gewesen. Weshalb Thomas R. Suizid beging, konnte Bödeker nicht sagen. „Das wird im Rahmen der Ermittlungen geprüft.“

Der Strafgefangene Thomas R. verbüßte seit Dezember 2011 eine Strafe wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Er wäre im Mai 2014 entlassen worden. Grundsätzlich sei es Gefangenen gestattet, in ihrer Zelle zu rauchen. Daher seien auch Einwegfeuerzeuge erlaubt, sagte Bödeker. Im Jahr 2011 hatte es in Berliner Gefängnissen insgesamt 7 tote Gefangene gegeben. Zwei starben eines natürlichen Todes, zweimal war Suizid die Ursache, einmal Fremdverschulden und in zwei Fällen ist das Todesermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen. tabu

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