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Berliner Justiz: Das große Zittern im Kriminalgericht

Im Kriminalgericht Moabit muss mit allen Mitteln gespart werden - also auch an den Heizkosten. Die Mitarbeiter des Gerichts finden die Kälte allerdings gar nicht lustig - eine Staatsanwältin findet gar, Temperaturen von 16 bis 18 Grad grenzten an "Körperverletzung".

Staatsanwälte, Richter und Wachpersonal waren sich schon im vergangenen November einig: Eine solche „extreme Kälte“ herrschte im Kriminalgericht Moabit noch nie. Inzwischen ist es ein klein wenig besser geworden, aber bei Raumtemperaturen um die 16–18 Grad bekommen nicht nur Häftlinge, sondern auch Richter und Staatsanwälte kalte Füße. Und Zeugen bibbern in den Gängen des 100 Jahre alten Gebäudes. Der Grund für den Ärger ist die Berliner Heizbetriebverordnung von 2002. Nach der Modernisierung der Heizanlage wird sie nun auch im Kriminalgericht umgesetzt.

Mit der neuen Heiztechnik können die Temperaturen nun im Gebäude zentral geregelt werden. Seither grenzt die Reduzierung der Raumtemperatur laut Oberstaatsanwältin Vera Junker „teils an Körperverletzung“. Ein Beschwerdebrief wurde an Justizsenatorin Gisela von der Aue (SPD) geschrieben. Daraufhin seien die Temperaturen leicht erhöht worden. Nach Angaben des Objektverwalters wurden die Temperaturen auf den Gängen gemäß den Vorgaben des Landes pauschal auf 18 Grad eingestellt. In Büroräumen der Berliner Verwaltung seien 20 Grad und in Fluren 10 bis 15 Grad zulässig. In Moabit soll der Energieverbrauch um 32 Prozent reduziert werden. Mitarbeiter halten das für „unsinnig“. Viele würden jetzt ihren Heizlüfter mitbringen – mit teurem Stromverbrauch. (ddp)

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