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Katharina (links) und Fatima machen mit beim Tandem-Programm.

© privat

Gemeinsam Freizeit verbringen in Berlin: Katharina und Fatima sind ein Tandem

Der Verein „Kein Abseits! e.V.“ bietet Mentoring-Programme an. Die Teilnehmenden erfahren Unternehmungen, die sie sonst vielleicht nicht machen würden.

Museum, Kino, Kochen, Fernsehturm. Fatima (13) und Katharina (30) kannten sich nicht und haben nun als „Tandem“ einiges zusammen unternommen. Sie machen mit im Mentoring-Programm des Vereins „Kein Abseits! e.V.“. Dieser hat einen Standort in der Landsberger Allee 175 und ist freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe.

Seit 2011 ermöglicht er Begegnungen zwischen Menschen unterschiedlicher Lebenswelten, Kulturen und Generationen. Der Verein kooperiert mit zahlreichen Schulen, Universitäten, Unterkünften sowie Jugendfreizeiteinrichtungen.

Die Mentorin (in diesem Fall Katharina, 30 Jahre alt) und die Mentee (in diesem Fall die Schülerin Fatima, 13 Jahre alt) treffen sich über acht Monate wöchentlich, um gemeinsam Freizeit zu verbringen – wofür sie auch „Aktivitätengeld“ bekommen. Die beiden besuchten etwa den Fernsehturm, ein Museum oder eine Trampolinhalle, spielten Tischtennis und picknickten im Park, kochten und backten.

Es ist zu beobachten, dass die Kinder selbstständiger und selbstbewusster werden

Benjamin Brettschneider, Koordinator für das Mentoring des Vereins „Kein Abseits!“

Die Ehrenamtlichen haben dabei unterschiedliche Motivationen, an dem Programm teilzunehmen; zu mehr Bildungsgerechtigkeit beitragen, einem Kind den Rücken stärken und vielleicht auch selbst Berlin aus den Augen eines Kindes kennenlernen.

Die Grundschüler:innen freuen sich über abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten, die sie ohne das Mentoring so eventuell nicht erleben könnten. Sie entwickeln neue Fähigkeiten und probieren neues aus, vertiefen ihre Interessen.

„Es ist zu beobachten, dass die Kinder selbstständiger werden, sich ausgeglichener fühlen und selbstbewusster sind. Sie lernen ihre Nachbarschaft und Berlin besser kennen und erhalten Ideen für die Gestaltung ihrer Freizeit“, sagt Benjamin Brettschneider, Koordinator für das Mentoring des Vereins.

Die Liste der Unternehmungen ist lang und bei jedem Tandem individuell. Die Erlebnisse hält das Tandem in einem Erinnerungsbuch fest.

Fatima und Katharina wollen auch nach dem Programm in Kontakt bleiben

Fatima und Katharina passen gut zusammen, beide sind aktiv und kontaktfreudig und haben den gleichen Humor. Im Laufe der Zeit ist eine freundschaftliche Beziehung gewachsen, sodass die beiden auch nach Ende der Tandemzeit in Kontakt bleiben wollen. Der Verein bietet dafür ein Fortsetzungsprogramm an, das ein Drittel aller Tandems wahrnimmt.

Vor dem Start führt das Team von „Kein Abseits!“ ausführliche Gespräche mit den Kindern und den zukünftigen Mentor:innen. Danach entscheiden die Teammitglieder gemeinsam, wer gut miteinander „matcht“. Bei einem Startfest lernen sich die Tandems dann kennen. Fachlich geschult und betreut werden die Tandems von den Mentoring-Koordinator:innen des Vereins.

Es gibt regelmäßig Mentor:innentreffen zum Austausch über die individuellen Erfahrungen und Gruppenevents für die Tandems, um gemeinsam spannende Dinge zu entdecken.

Im Rahmen des Mentorings können die teilnehmenden Kinder neue sinnstiftende Aktivitäten und Orte entdecken. Ein wichtiges Ziel ist auch, dass die Mentees kostenfreie Angebote in ihrer Umgebung kennenlernen, die sie nach der Tandemzeit selbstständig aufsuchen und nutzen können, woraus sich ein neues Interesse oder Hobby entwickeln kann.

Die Teilnehmenden bekommen ein „Aktivitätengeld“

Das Mentoring zielt außerdem auf den Aufbau einer guten und verlässlichen Beziehung, in der beide Seiten voneinander lernen. Die Freiwilligen erleben ein sinnvolles Engagement und erweitern ihre sozialen, pädagogischen und kulturellen Kompetenzen. Nicht zuletzt bringt die Zeit bereichernde Begegnungen und viel Freude.

Freizeit-Mentoring ermöglicht darüber hinaus außerschulisches Lernen, das längerfristig angelegt ist. Die Mentor:innen bringen dabei ihre (Lebens-)Erfahrung ein und können als Vorbild dienen.

Das Mentoring-Programm von „Kein Abseits!“ wird in Reinickendorf und Lichtenberg umgesetzt, zweimal pro Jahr startet ein Durchgang. Engagierte Mentor:innen werden immer gesucht. Interessierte können sich über www.kein-abseits.de informieren und bewerben. Einblicke in die Tandemwelt gibt es bei YouTubeFacebook, Instagram und TikTok.

Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für den Bezirk Lichtenberg, hier einige Themen dieser Woche:

  • Acht von der Bahn gepflanzte Bäume stehen der geplanten Autostrecke TVO im Weg
  • Induktionsschleife: Hilfe für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen im Rathaus
  • Ring-Center I in Berlin wird umgebaut
  • Dialog zwischen Eigentümer und Baustadtrat: Bezirk denkt über Ankauf des Trailerpark-Grundstücks nach

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