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Golfplatz Gatow im Juni 2019: Ehrenpräsident Neumann auf dem Hügel über der einstigen Kohlegrube. "Im See sind Golfbälle - und Raubfische."

© André Görke

Faszinierender Berliner Golfclub: 1000 Mitglieder und noch mehr Geschichten

Früher spielten am Flugplatz Berlin-Gatow die Briten, dann kam die Wende - und riesiger Ärger um Kohle-Lkw. Im Berliner Ortsteil steht nun eine Wanderung an.

| Update:

Am 23. September startet die nächste „Dorfgeschichtliche Wanderung“ des Berliner Kulturvereins „Kladower Forums“ um Burkhard Weituschat. Und diesmal geht es an einen prominenten Berliner Ort voller Geschichten. Thema ist das „Gelände und die Geschichte des Golfclubs“ neben dem Flugplatz Berlin-Gatow. Treffpunkt ist um 14 Uhr die Terrasse des Clubhauses. Dauer: 1,5 Stunden. Der Golfclub mit seinen 1000 Sportlerinnen und Sportlern hat nicht nur ein irres Gelände, sondern auch eine spannende Geschichte. Darüber berichtet jetzt der neue Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel, den Sie mit noch viel mehr Tipps und Terminen unter tagesspiegel.de/bezirke erhalten.

„Wir waren früher der bestbewachte Golfclub der Welt, ein closed shop. Der Golfclub liegt auf dem Gelände des alten britischen Flugplatzes. Wer mitspielen wollte, betrat britisches Territorium. Vorn am Kladower Damm musste man mit seinem Golf-Equipment an den Wachen vorbei auf den Flugplatz. Hier gab es Rugby-Plätze, die britische Fahne wehte, bezahlt wurde aber mit D-Mark“, hat sich der Ehrenpräsident des Golfclubs, Bernhard Neumann, mal im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel erinnert.


Spandau-Newsletter stöbert im Golfclub Gatow

Der Golfclub Gatow, der in Kladow liegt - und ein schönes Vereinsheim mit klasse Terrasse hat.

© André Görke

Im Keller des Golfclubs sind noch alte britische Schätze versteckt wie dieses Bild der Queen.

© André Görke

25 Jahre war der Golfclub britisch, 25 Jahre heißt er jetzt "Berliner Golfclub Gatow". Die Fahne weht immer noch. Bis 1994 nutzten die britischen Alliierten den Flugplatz, der seit 2003 zu Kladow gehört.

© André Görke

Wird auch für Hochzeiten gemietet: der Saal des Golfclubs. Aber schöner ist's draußen in der Natur.

© André Görke

Noch so ein Fundstück im Restaurant des Golfclubs.

© André Görke


Riesige Proteste gab es vor gut 30 Jahren. „Der alte Dieter Hafemeister, ein Spandauer Unternehmer, hatte hier seine Kiesgrube zu Mauerzeiten. Alte Kladower werden sich erinnern. Seine Grube sollte mit der West-Berliner Kohlereserve gefüllt werden – die lag dort, wo heute Springer druckt, am Brunsbütteler Damm. Tausende Lastwagen-Fuhren voll Kohle sollten also jahrelang durchs Dorf fahren, ganz Kladow ging auf die Barrikaden“, erinnerte sich Neumann.

„Die ersten Lkws rollten auch schon an der Schule vorbei, und die war seinerzeit immerhin Berlins größte Grundschule! Als dann aber die erste Kohle in der Grube glimmte, musste dauernd die Kladower Feuerwehr anrücken.“

Gab in den 90ern einen großen Aufschrei in Berlin-Kladow, als in die alte Kiesgrube die West-Berliner Kohle sollte. Tausende Lkw hätten an der Schule vorbeidonnern sollen.

© Neumann

Folge? Neumann: „Es stank in Kladow, also musste die Kohle wieder weg. Was aber tun mit diesem riesigen und leeren Loch? Alles mit Sand auffüllen? Wären ja wieder tausende Lkws gewesen. Dann kamen wir Golfer als weiße Ritter: Wir bekamen die alte Kiesgrube und konnten unseren Golfplatz hier erweitern. Im Loch entstand unser Teich.“

Lesen Sie mehr aus Spandau im neuen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel. Darin bündeln wir wichtige Nachrichten, Debatten, Termine und Tipps. Die Bezirksnewsletter mit 285.000 Abos gibt es einmal pro Woche und kostenlos hier: tagesspiegel.de/bezirke. Hier einige der Themen, die Sie im neuen Spandau-Newsletter lesen können.

  • „Die Kneipe im S-Bhf Siemenstadt ist schon länger nicht mehr in Betrieb: ein Falco-Plakat von 1986, am Boden alte Kindl-Bierdeckel aus den 90-ern.“ Das schrieb unser Newsletter-Autor vor vier Jahren. Jetzt ist das Plakat zum legendären, auch als Live-Album veröffentlichten Falco-Konzert in der Eissporthalle an der Jafféstraße wieder aufgetaucht - und die Siemensbahn soll wieder in Betrieb gehen. Im Newsletter gibt’s die Geschichten zu alldem. Und darüber hinaus haben wir noch eine Frage zu der Bahnhofskneipe an die Newsletter-Leserinnen und -Leser.
  • 90-Mio-Baustelle am Südhafen: Behala führt den Spandau-Newsletter durch den Südhafen und spricht über Ausbaupläne, Termine, Träume, Bierpaletten und die neue Schulenburgbrücke
  • „Wir sind die Berliner Quarkbar“: Eigentümer-Ehepaar spricht im Newsletter über das süße Spandau, Wochenmärkte und Wünsche für den Kiez
  • XXL-Klassenfahrt nach Sylt: Kant-Gymnasium ist mit 700 Leuten aufgebrochen - der Schulleiter meldet sich noch schnell aus dem Sonderzug
  • Berlins 10 beste Currywürste - auch eine Adresse aus Spandau ist dabei
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  • Kritik an den neuen Laternen unter den Bahn-Brücken Klosterstraße
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  • Viele Nachrichten: Neuer Apfelbaum für Schule, restaurierter Siemens-Park für Siemensstadt, Spree-Dialog im Klärwerk Ruhleben
  • Viele Termine im Newsletter: vom Oktoberfest auf dem Fluss bis zum Reformations-Spaziergang in der Altstadt
  • Viele Tipps im Newsletter: Erntedankfest im Johannesstift, Golf-Wanderung in Gatow, Leseabend in der Altstadt
  • Viel Sport im Newsketter: vom Rudern an der Scharfen Lanke über Judo-Kinder in Kladow bis zu Hertha BSC und den Keglern vom Spandauer SV
  • Igel-Tipps für Spandau: keine Milch, aber Futtertipps zum Herbst!

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