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Ärger mit der E-Akte.

© dpa/Sebastian Gollnow

Datenpanne in Berliner Verwaltung: Erste Dateien konnten gerettet werden

In drei der vier betroffenen Behörden konnten die zwischenzeitlich verschwundenen Dateien wiederhergestellt werden. Offene Fragen bleiben.

Im Fall der vor knapp zwei Monaten zunächst spurlos verschwundenen Dateien der Berliner Verwaltung gibt es eine erste positive Nachricht. Wie die für Verwaltungsdigitalisierung zuständige Staatssekretärin Martina Klement (CSU) dem Tagesspiegel bestätigte, konnten die verlorenen Dateien in drei Behörden vollständig wiederhergestellt werden.

Gelungen war das Klement zufolge in der Senatskanzlei, der Verkehrsverwaltung sowie im Bezirksamt Mitte. Einzig in der Innenverwaltung seien die Wiederherstellungsmaßnahmen noch nicht vollständig abgeschlossen.

Unklar ist weiterhin, wie viele der knapp 900 Dateien wiederhergestellt werden konnten und wie viele und welche verschwunden bleiben. Zu beiden Fragen traf Klement keine Aussage. Allerdings deutet sie an, dass es sich dabei um personenbezogene Daten handele. Die zuständigen Behörden hätten direkten Kontakt zu den betroffenen Personen aufgenommen, um sie über die Situation zu informieren und Unterstützung anzubieten, hieß es dazu aus der Senatskanzlei. Klement versicherte: „Wir arbeiten weiterhin hart daran, den Vorfall vollständig aufzuklären und sicherzustellen, dass die Datenintegrität der Digitalen Akte zukünftig umfassend gewährleistet wird.“

Erstmals war die Panne Anfang September bekannt geworden. Damals hatte Klement dem Ausschuss für Digitalisierung und Datenschutz berichtet und erklärt, der „sehr unerfreuliche Vorfall“ sei durch einen technischen Fehler im Zusammenhang mit der Einführung der elektronischen Akte durch den Dienstleister Materna verursacht worden. Mittlerweile steht fest, dass die Dateien aufgrund eines technischen Problems nicht ordnungsgemäß vom IKT-Basisdienst Digitale Akte abgespeichert worden waren. Ein erster Rettungsversuch war laut Klement fehlgeschlagen.

Unklar ist weiterhin, welche Auswirkungen der Vorfall auf die von Problemen überschattete Einführung der elektronischen Akte haben wird. Zuletzt hatte der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) im Abgeordnetenhaus erklärt, das damit betraute Unternehmen Materna müsse bis Ende des Jahres alle fehlenden Funktionen und Module nachliefern. Linke-Digitalisierungsexperte Tobias Schulze wertete die Aussage Wegners als „Ultimatum“. Spätestens im Dezember müsste demzufolge die Entscheidung für oder gegen eine Fortsetzung der Zusammenarbeit fallen. Klement hatte zuletzt wiederholt erklärt, das Projekt mit Materna retten zu wollen.

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